Welche Holzschädlinge Sie überhaupt im Haus befürchten müssen
Insekten, die sich von holz ernähren, gibt es einige. Und vor allem diejenigen, die es vor allem auf verbautes Holz und weniger auf Frischholz abgesehen haben, können in unserem Wohnumfeld durchaus erheblichen Schaden anrichten. Der Holzwurm ist die in unseren Breiten am weitesten verbreitete und damit auch die für uns problematischste Art. Korrekt heißt der Holzwurm „Gemeiner Nagekäfer“ und gehört zur Familie der Nagekäfer.
Es gibt allerdings noch eine ganze Reihe weiterer holzzerstörender Insekten, die ihr Unwesen in verbautem Holz treiben können. Die hierzulande relevantesten sind Folgende:
- Hausbock
- Bunter Nagekäfer
- Splintholzkäfer
Die Lebenweise und die holzzerstörenden Aktivitäten dieser Arten sind in etwa vergleichbar. Die adulten Käferweibchen legen ihre Eier im Holz ab, von dem sich die schlüpfenden Larven über ihre Entwicklungszeit hinweg ernähren. Das führt zu einer je nach Art mehr oder weniger intensiven Durchlöcherung des Holzes, was nicht selten erst spät entdeckt wird.
Wie genau sieht der Holzwurm aus?
Um die Art zu identifizieren, die für zerstörte Tische, Musikinstrumente oder Dachkonstruktionen verantwortlich ist, zieht man am besten mehrere Indizien heran. Zum einen können Sie nach lebenden Tieren im Larven- oder Käferstadium suchen, zum anderen ist aber auch das Schadbild aussagekräftig.
Wenn Sie den „klassischen“ Holzwurm im Verdacht haben, müssten Sie Larven von elfenbeinweißer Farbe mit c-förmig gekrümmter Form vorfinden. Ausgewachsene Käfer sieht man eher selten, weil sich die Entwicklungszeit der Larven mehrere Jahre hinziehen kann. Wenn Sie aber dennoch ausgewachsene Exemplare vorfinden, erkennen Sie den Gemeinen Nagekäfer aber an seiner dunkelbraunen Farbe, seinem spitz nach oben zulaufenden Halsschild und seiner gedrungenen, ovalen, 3-5 mm langen Form. Seine Flügel zeigen außerdem typische Punktreihen.
Das Schadbild ist typischerweise von vielen 1-2 mm großen Löchern geprägt. Einen aktiven Befall erkennt man außerdem an herausrieselndem Nagemehl.
Andere Käfer im Vergleich
Um sicherer in der Identifikation zu sein, hilft es auch, andere Käferarten auszuschließen. Die anderen genannten Arten unterscheiden sich im Aussehen durchaus erkennbar vom Gemeinen Nagekäfer.
Der auch recht gefürchtete Hausbock etwa ist mit 8 bis 25 Millimetern Länge deutlich größer und auch schmaler gebaut, schwarz oder sehr dunkelbraun in der Farbe und auf den Flügeln mit je einem weißen Fleck versehen. Die Larven sind eher gelbweiß, langgestreckt und nach hinten verjüngt. Die Fraßgänge sind, anders als beim Gemeinen Nagekäfer, nach außen hin nicht sichtbar, weil die Larven sie mit Bohrmehl verschließen.
Der Bunte Nagekäfer ist noch etwas gedrungener als der Gemeine Nagekäfer, mit 5-7 mm aber etwas größer. Namensgemäß ist er auf seiner rotbraunen Körperfarbe gelblich-hell (quasi bunt) gescheckt. Die Larven unterscheiden sich von denen des Gemeinen Nagekäfers nur durch die zwei Augenfleckenpaare.
Der Splintholzkäfer ist 4-5 mm lang und hat einen sehr schmalen, geraden Körperbau. Seine Farbe ist rotbraun. Die Larven sind cremeweiß, engerlingsförmig und haben am Hinterleib ein großes Atemloch.