Die wichtigsten Schädlingsarten im Trockenholz
Bei den tierischen Holzschädlingen unterscheidet man zwischen den Frischholzschädlingen, den Trockenholzschädlingen und den Faulholzinsekten. Für Hausbesitzer sind vor allem die Trockenholzschädlinge relevant, die sich auch Jahrzehnte nach der Errichtung in den Holzbalken eines Dachstuhls einnisten können. Hierfür sind zwar meist bestimmte klimatische Verhältnisse nötig. Allerdings kommen zum Beispiel die Larven des Hausbockkäfers bereits ab einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 12 Prozent Restfeuchte perfekt zurecht. Sie siedeln sich vor allem in Balken aus Nadelhölzern mit hohem hohem Splintholzanteil gerne an.
Termiten sind zwar in vielen Teilen der Welt ein großes Problem im Zusammenhang mit Holzhäusern, in Europa haben sie aber kaum Relevanz. Dafür können hier die folgenden Schädlingsarten zum teuren und mitunter gefährlichen Problem werden:
- die Larven des Hausbocks
- der Nagekäfer (auch als „Holzwurm“ bekannt)
- der Braune Splintholzkäfer
- Holzwespen und Holzameisen (oft als Sekundärbesiedlung)
Der Hausbock: wenig sichtbares Bohrmehl – dafür Holz mit „Krampfadern“
Wie schon angedeutet, weisen Bohrlöcher oder Schlupflöcher allein nicht unbedingt auf einen aktuell vorliegenden Befall durch Schadinsekten hin. Diese können auch nur ein Überbleibsel von Käfern sein, die einen Dachstuhl schon Jahrzehnte zuvor verlassen haben. Stutzig sollten Sie aber werden, wenn Ihnen bei der Begehung eines Dachstuhls oder einer Holzhütte größere Mengen an frischem Bohrmehl auffallen.
Allerdings heißt das im Umkehrschluss noch lange nicht, dass es keinen akuten Schädlingsbefall geben kann, wenn kein Bohrmehl zu sehen ist. Schließlich verbleibt zum Beispiel bei den Larven des Hausbocks der größte Teil des Bohrmehls zusammen mit dem Kot in den Fraßgängen (anders als beim Nagekäfer). Lediglich bei Erschütterungen fällt vielleicht manchmal ein wenig Bohrmehl aus bereits offenen Schlupflöchern. Letztere sind aber auch erst vorhanden, wenn das Larvenstadium des Hausbocks nach bis zu etwa 10 Jahren ein Ende gefunden hat.
Um einen Befall mit den Larven des Hausbocks zu erkennen, sollten Sie daher außer nach dem Bohrmehl auch nach zusätzlichen Indizien forschen. So sind die Nagegeräusche der Larven insbesondere während der Sommermonate oft gut zu hören. Außerdem verlaufen viele Fraßgänge nur knapp oberhalb der Holzoberfläche, sodass sich unter einer dünnen Holzhaut krampfadernartige Formen entlang der Holzbalken aufwölben können.
Welche Insekten können für herabfallendes Bohrmehl an der Außenfassade und an Bäumen verantwortlich sein?
Holzwespen siedeln sich oft als Sekundärbefall an, wenn das Holz einer baulichen Konstruktion bereits von den Larven anderer Holzschädlinge mit Fraßgängen durchzogen wurde. Das durch die Wespen aus den Gängen geräumte Bohrmehl kann dann an einer Außenfassade deutlich sichtbar herunterfallen.
Die Rossameise legt ihre Nester nicht nur in Baumstämmen und -stümpfen, sondern zum Teil auch in verbautem Holz an. Durch regelmäßige Kontrollen (zum Beispiel auf Spuren von Bohrmehl) kann ein Befall durch Schädlinge wie die Rossameise möglichst frühzeitig erkannt und bekämpft. Bestimmte Holzschutzmittel für den Dachstuhl können bei sachgemäßer Anwendung auch helfen, einer mitunter sehr teuren Sanierung vorzubeugen.