Wie der Holzwurm lebt und sich verbreitet
Den Trivialnamen ‚Holzwurm‘ hat sich der Gemeine Nagekäfer, der damit eigentlich bezeichnet wird, durch die für uns Menschen relevante, bauholzschädigende Fraßtätigkeit seiner wurmartig aussehenden Larven eingehandelt. Die adulten Käfer sind sowohl für unsere Behausungen, als auch für unsere Gesundheit nicht von Bedeutung. Wohl aber seine Larven, die sich in ihren Entwicklungsphasen zum Käfer durch eine Menge Holz fressen. Das muss folgende Voraussetzungen erfüllen:
- relativ hohe Feuchtigkeit
- Umgebung eher kühl
Die Larven des Gemeinen Nagekäfers bevorzugen die Splintanteile von verbautem, also im Vergleich zu Frischholz ziemlich trockenem Holz. Für Bauholz muss es, um den Larven zu schmecken, aber wiederum eher feucht sein: mindestens 12% bis idealerweise 35% relative Holzfeuchte sind ideal für die angehenden Käfer.
Deshalb sind vor allem Balken, Fensterrahmen oder Dachstühle in älteren, schlecht oder gar nicht gedämmten und dadurch auch kühlen Gebäuden von Befällen betroffen. Aber auch hölzerne Möbel und Musikinstrumente, die in kühlen, feuchten Kellern gelagert werden, sind beliebte Opfer für den Holzwurm.
Eingeschleppt meist mit befallenem Holz
Wie der Gemeine Nagekäfer und seine Brut ins Haus gelangen, ist schwer nachverfolgbar. In der Regel wird er aber mit schon befallenem Holz eingeschleppt – zum Beispiel mit gebrauchten (Antik-)Möbeln, in denen Larven vorhanden, aber wegen Inaktivität nicht auf den ersten Blick erkennbar sind, oder auch mit Feuerholz für Kamin und Ofen.
Theoretisch können die grundsätzlich flugfähigen Käfer auch fliegend ins Haus geraten und sich dort vermehren. Das ist allerdings unwahrscheinlich, weil die Weibchen ihre Gelege vorzugsweise in dem Holz ablegen, in dem sie selbst aufgewachsen sind.
Verbreitung im Haus oft eher gemächlich
Hat sich ein Befall einmal entwickelt, schreitet er je nach Bedingungen mal schneller, mal langsamer voran. Eine explosionsartige und räumlich stark wachsende Verbreitung ist allerdings nicht zu erwarten.
Denn erstens sind die Käfer wie gesagt ortstreu und wenig neugierig auf neue Siedlungs- und Brutgefilde. Und zweitens können für die Entwicklung einer Brut bis zu 8 Jahre vergehen, wenn die Umstände ungünstig, also nicht allzu feucht und kühl sind. Auch bei idealen Bedingungen vergeht bis zur vollständigen Ausbildung einer neuen Generation vermehrungsfähiger Käfer mindestens ein Jahr. Außerdem legt ein Weibchen pro Gelege eine moderate Anzahl von 20 bis 30 Eiern.
Aber nicht falsch verstehen: die Bekämpfung eines Befalls ist natürlich trotzdem wichtig. Insbesondere dann, wenn er schon weit fortgeschritten ist und tragende Bauteile betroffen sind.