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Horizontalsperre

Horizontalsperre aus Folie: Schutz vor aufsteigender Feuchte

Von David Richter | 14. Dezember 2024
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Horizontalsperren aus Folie schützen Mauern vor aufsteigender Feuchtigkeit. Dieser Artikel erläutert Materialien, Einbau und Besonderheiten bei Neubau und zweischaligen Wänden.

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Baufolien sind eine Option für die Horizontalsperre, wenn auch nicht die beste

Was ist eine Horizontalsperre aus Folie und wozu dient sie?

Eine Horizontalsperre aus Folie schützt Ihr Mauerwerk vor aufsteigender Feuchtigkeit, indem sie eine wasserdichte Sperrschicht bildet. Diese Sperre wird waagerecht in die Lagerfugen der Mauern eingebettet, um das kapillare Aufsteigen von Wasser aus dem Erdreich zu verhindern. Dadurch wird nicht nur Feuchtigkeit abgewiesen, sondern auch die Aufnahme schädlicher Mineralien und Salze verhindert, was entscheidend für die Bausubstanz und die Vermeidung von Schimmel und weiteren Feuchtigkeitsschäden ist.

Typische Materialien für diese Folien umfassen Polyethylen, glasfaserverstärktes Polyester, Bitumen- und PVC-Folien. Diese Materialien bieten unterschiedliche Vorteile, wie hohe Robustheit und Wasserundurchlässigkeit, weshalb sie sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung von Altbauten eingesetzt werden.

Die Hauptfunktionen umfassen:

  • Schutz vor aufsteigender Feuchtigkeit: Die Horizontalsperre verhindert, dass Wasser aus dem Erdreich in das Mauerwerk aufsteigt.
  • Vorbeugung gegen Schimmel und Salzausblühungen: Sie blockiert die Aufnahme von wasserlöslichen Salzen und Mineralien, die sonst in die Wände eindringen und Schäden verursachen könnten.
  • Erhalt der Bausubstanz: Das Mauerwerk bleibt durch die wasserabweisende Barriere langanhaltend geschützt.

Materialien und Anwendung

Zur Umsetzung einer Horizontalsperre aus Folie stehen verschiedene Materialien zur Verfügung, die spezifische Eigenschaften und Vorteile bieten. Abhängig von Ihren Bauanforderungen sollten diese Materialien sorgfältig ausgewählt und verarbeitet werden.

Polyethylen-Folie (PE-Folie)

PE-Folien sind robust, wasserdicht und flexibel, was die Verlegung erleichtert. Sie sind oft beidseitig mit Vlies kaschiert, was die Haftung im Mörtel und somit die Stabilität und Langlebigkeit der Sperrschicht verbessert.

Glasfaserverstärkte Polyesterfolie

Diese Folien sind besonders widerstandsfähig und stabil. Sie werden in Rollen- oder Plattenform angeboten und eignen sich besonders für Bereiche mit hoher mechanischer Belastung oder schwierigen Einbausituationen. Verschiedene Dicken erlauben eine flexible Anpassung an die baulichen Anforderungen.

Bitumenbahn

Bitumenbahnen sind durch ihre Flexibilität und Wasserdichtigkeit sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen beliebt. Sie bieten hervorragenden Schutz gegen aggressive Stoffe im Erdreich und werden oft im Kellerbereich eingesetzt.

PVC-Folie

PVC-Folien sind langlebig und widerstandsfähig gegenüber chemischen Substanzen. Sie eignen sich besonders für nachträgliche Horizontalsperren im Mauerwerk.

Anwendungshinweise

Bei der Anwendung dieser Materialien gibt es einige wichtige Schritte zu beachten:

  1. Vorbereitung: Reinigen Sie die Einsatzzone gründlich. Die Oberfläche muss eben und tragfähig sein.
  2. Zuschnitt: Schneiden Sie die Folie passgenau zu. Achten Sie darauf, dass die Maße das gesamte Mauerwerk einschließlich Putz abdecken.
  3. Verlegung: Legen Sie die Folie faltenfrei auf die vorbereitete Fläche und überlappen Sie die Folienstücke umsichtig. Verbinden Sie diese durch Verschweißen oder Verkleben.
  4. Fixierung: Verwenden Sie Mauerwerkskeile aus Kunststoff, um die Folie sicher zu fixieren. Treiben Sie die Keile mit einem Hammer ins Mauerwerk.
  5. Weiteres Aufmauern: Setzen Sie das Aufmauern vorsichtig fort, um die Folie nicht zu beschädigen.

Eine sorgfältige Durchführung dieser Schritte garantiert die langfristige Effektivität der Horizontalsperre und den nachhaltigen Schutz Ihres Bauwerks vor aufsteigender Feuchtigkeit.

Einbau einer Horizontalsperre aus Folie

Der präzise Einbau einer Horizontalsperre aus Folie ist essenziell, um Ihr Mauerwerk vor aufsteigender Feuchtigkeit zu schützen. Befolgen Sie diese detaillierte Anleitung:

  1. Vorbereitung der Lagerfuge: Entfernen Sie gründlich Schmutz und lose Materialien. Gleichen Sie unebene Stellen sorgfältig mit Mörtel aus.
  2. Zuschnitt der Folie: Schneiden Sie die Folie auf die erforderliche Länge und Breite zu. Beachten Sie eine Überlappung der Stöße von mindestens 10 cm.
  3. Verlegung der Folie: Legen Sie die Folie mittig und faltenfrei in die Lagerfuge und verbinden Sie die Stöße durch Verschweißen oder Verkleben.
  4. Fixierung mit Mauerwerkskeilen: Fixieren Sie die Folie sicher mithilfe von Mauerwerkskeilen, die Sie vorsichtig in das Mauerwerk eintreiben.
  5. Fortsetzung des Mauerwerksaufbaus: Achten Sie darauf, die Folie während des weiteren Aufmauerungsprozesses nicht zu beschädigen.

Mauerwerkskeile: Auswahl und Verwendung

Mauerwerkskeile sind entscheidend für die Fixierung von Horizontalsperren im Mauerwerk. Sie bestehen meist aus widerstandsfähigem Kunststoff und sind in verschiedenen Längen und Dicken erhältlich.

Auswahlkriterien

Berücksichtigen Sie bei der Auswahl:

  • Materialstärke: Keildicke passend zur Dicke der Abdichtungsfolie wählen.
  • Mauerwerksbeschaffenheit: Härteres Mauerwerk erfordert längere Keile.
  • Einsatzbereich: Keile variieren in ihrer Dicke und Länge, um unterschiedlichen Baukonstruktionen gerecht zu werden.

Anwendung der Mauerwerkskeile

  1. Positionierung der Folie: Legen Sie die Folie und platzieren Sie die Keile in regelmäßigen Abständen entlang der Ränder.
  2. Eintrieb der Keile: Treiben Sie die Keile vorsichtig, aber fest in das Mauerwerk ein.
  3. Überprüfung und Anpassung: Kontrollieren Sie nach dem Eintrieb die Festigkeit der Folie und passen Sie gegebenenfalls an.

Eine gezielte Auswahl und korrekte Anwendung der Mauerwerkskeile sichert die Fixierung der Abdichtungsfolie und damit den langfristigen Schutz des Mauerwerks.

Horizontalsperre im Neubau

Im Neubau gehört die Installation einer Horizontalsperre zum Standard, um aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk zu verhindern. Diese Sperre wird auf der Bodenplatte oder dem Fundament verlegt und vor dem Errichten der Wände installiert. Bei unterkellerten Gebäuden sind oft mehrere Sperrschichten notwendig.

Wichtige Schritte beim Neubau

  1. Vorbereitung des Untergrunds: Sorgen Sie für eine saubere und ebene Bodenplatte oder ein Fundament.
  2. Verlegung der Folie: Legen Sie die Horizontalsperre mittig und faltenfrei auf den Untergrund, überlappend um mindestens 10 cm.
  3. Fixierung: Verwenden Sie Mauerwerkskeile zur sicheren Fixierung der Folie.

Besonderheiten bei unterkellerten Gebäuden

  • Mehrfache Sperrschichten: Bei unterkellerten Gebäuden werden zusätzlich zu der auf dem Fundament verlegten Sperrschicht auch weitere Schichten auf oder knapp unterhalb der Kellerdecke eingebaut.
  • Materialanforderungen: Verwenden Sie Materialien, die beständig gegen aggressive Substanzen aus dem Erdreich sind.

Horizontalsperre bei zweischaligen Wänden

Zweischalige Außenwände bestehen aus einer tragenden Hintermauerschale und einer Vorsatzschale. Zwischen beiden Mauerschalen befindet sich oft eine Dämmschicht und ein Luftspalt zur Belüftung und Entfeuchtung.

Die Horizontalsperre kann als L-Sperre oder Z-Sperre verlegt werden:

  • L-Sperre: Diese Form wird am hinteren Mauerwerk befestigt und führt nach innen unten, dann waagerecht, um aufsteigende Feuchtigkeit abzuleiten.
  • Z-Sperre: Ein Ende der Bahn wird in der Hintermauerschale, das andere in der Vormauerschale eingebettet, um doppelte Abdichtung zu bieten.

Beide Verfahren verwenden speziell flexible und widerstandsfähige Dichtungsbahnen, die den Anforderungen zweischaliger Wände gerecht werden. Eine fachgerechte Installation ist essenziell, um einen effektiven und dauerhaften Feuchteschutz sicherzustellen.

Artikelbild: Radovan1/Shutterstock