Innendämmung im Keller: weniger Heizkosten, mehr Wohnkomfort
Eine fachgerechte Innendämmung schafft neuen Wohnraum und verbessert die Energiebilanz. Bereits eine Dämmschicht von wenigen Zentimetern kann den Wärmeverlust deutlich verringern. Viele Dämmsysteme sind schon zu günstigen Preisen erhältlich und lassen sich unkompliziert nachrüsten.
Die Vorteile im Überblick:
- zusätzliche Wohnfläche
- kein Wärmeverlust über die Kellerwände
- keine Feuchtigkeit und Schimmelbildung
- wärmere Fußböden im Erdgeschoss
- keine Arbeiten am Erdreich
Die Innendämmung ist mit deutlich weniger Aufwand verbunden als eine äußere Perimeterdämmung, birgt allerdings auch einige Nachteile. Der Taupunkt verlagert sich nach innen, sodass Feuchtigkeit und Schimmel bei einer unsachgemäßen Dämmung erneut auftreten können. Außerdem geht ein Teil der Wohnfläche verloren. Dafür sind die Dämmstoffe weder Witterung noch Außendruck ausgesetzt.
Dampfdichte und kapillaraktive Dämmsysteme
Für die Innendämmung der Kellerwände kommen verschiedene Verfahren infrage, die sich im Kostenaufwand erheblich unterscheiden. Die teuerste, aber effektivste Lösung sind kapillaraktive Dämmsysteme. Diese nehmen die Feuchtigkeit auf und geben sie anschließend an das Raumklima ab. So wird das Wohnklima optimal reguliert und Feuchteschäden vorgebeugt. Als Dämmstoffe kommen perforierte Kalziumsilikat-, Mineralschaum- oder Polyurethan-Platten zum Einsatz.
Dampfdichte Dämmsysteme sind deutlich günstiger, bergen allerdings gerade in Altbauten das Risiko einer erneuten Feuchtigkeitsbildung. Für dampfdichte Dämmsysteme werden zum Beispiel Polyurethan-Elemente, Gipskarton- oder Kalziumsilikatplatten verwendet. Für die Deckendämmung eignen sich Platten aus Polystyrol, Mineral- oder Steinwolle.
Für eine lückenlose Kellerdämmung müssen auch Fenster und angrenzende Konstruktionen berücksichtigt werden. Die Dämmung der Wände und Kellerdecke lässt sich über eine Flankendämmung fortführen, bei der 50 cm der angrenzenden Elemente ebenfalls isoliert werden.
In unbewohnten Kellern kann eine reine Deckendämmung ausreichend sein. So lassen sich Wärmelecks auch ohne komplette Kellerdämmung wirksam beseitigen. Bei einer ausschließlichen Dämmung der Kellerdecke sollte zusätzlich die Außenwand auf den oberen 50 cm isoliert werden, um Wärmebrücken vorzubeugen.
Kellerdämmung: Aufwand und Kosten
Die Kosten für eine Keller-Innendämmung variieren je nach Material. Eine dampfdichte Kellerdämmung lässt sich bereits ab ca. 40 EUR pro Quadratmeter einrichten, eine einfache Deckendämmung schon ab etwa 15 EUR. Für ein kapillaraktives Dämmsystem betragen die Kosten bereits etwa 100 – 130 EUR pro Quadratmeter. Hierbei ist jedoch auch das Risiko von zukünftigen Feuchteschäden deutlich geringer.
Auch zusätzliche Sanierungsmaßnahmen können die Kosten in die Höhe treiben, etwa bei bestehenden Feuchteschäden. Problematisch ist dies insbesondere in Altbauten mit unzureichend abgedichteten Wänden. Hier ist zunächst eine äußere Sanierung der Kellerwände nötig, wobei es sich anbietet, diese direkt mit einer umfassenden Außendämmung zu kombinieren. Eine Alternative kann eine chemisch indizierte Abdichtung der Innenwände sein.