Ein Jägerzaun verwittert
Beim Streichen eines Jägerzauns handelt es sich fast immer um imprägniertes Holz, meist kesseldruckimprägniert. Die Imprägnierung hält Pilze und Insekten vom Holz fern. Keine Wirkung hat sie gegen UV-Strahlung und Witterungseinflüsse.
Mit Lasuren lassen sich die Latten problemlos streichen, wenn der Zaun vorher gereinigt wurde. Es empfiehlt sich, Moosbesatz und die Salzausblühungen zu beseitigen, die durch das Imprägnierverfahren fast immer vorhanden sind. Eine Drahtbürste (12,80€ bei Amazon*) ist ein ideales Werkzeug, um das Holz nicht nur zu säubern, sondern gleichzeitig leicht anzurauen.
Streichen zur Erweiterung des Schutzes
Eigentlich handelt es sich beim Streichen von druckimprägnierten Holz um eine rein optische Bearbeitung. In der Praxis werden durch das Streichen aber auch funktionale Veränderungen und Verletzungen „repariert“. Nur ein vollkommen unbeschädigter Zaun ohne Schnittstellen profitiert von der Imprägnierung. Folgende mechanische Mängel „überlisten“ den Schutz:
- Tiefe Kratzer und Löcher in den Latten
- Undichte Nagel- und Schraubverbindungen
- Faserrisse in den Latten
- Säge- und Schnittstellen
- Aufgefaulte Enden durch Bodenberührung
Die Imprägniermethoden wirken von außen nach innen. Sie halten Insekten und organische Eindringlinge wie Sporen ab. Solange die einzelnen Latten im Originalzustand verbleiben, ist der Schutz vollständig gegeben. Bei Schnittstellen und Splitterungen entstehen allerdings potenzielle Einfallstore für die beschädigenden und zersetzenden Eindringlinge.
Farbtypen, Erhaltungs- und Pflegehilfen
Sowohl Holzöle und Wachse als auch Lasuren lassen sich zum Streichen eines Jägerzauns verwenden. Vor dem Lasieren sollte entsprechend Herstellerangabe grundiert werden. Bei Ölen und Wachsen kann nach dem Prinzip „viel hilft viel“ verfahren werden.
An den Befestigungsstellen der gekreuzten Latten und den waagerechten Tragebalken liegen potenzielle Schwachstellen des Jägerzauns. Hier kann ein Einspritzen von Öl, Wachs oder Lasur eine von innen beginnende Fäulnis unterbinden.
Bis auf das gründliche mechanische Säubern und einem trockenen Zustand braucht der Jägerzaun vor dem Streichen keine weitere Vorbereitung. Schleifen ist aufgrund des „natürlichen“ Saugverhaltens des imprägnierten Holzes nicht notwendig. Wichtig ist gegebenenfalls ein wiederholtes Streichen, bis eine Art Sättigung der Oberfläche erzeugt wurde.
Um das in den meisten Fällen dunkle Holz des Jägerzauns zu überdecken, müssen im Fall einer Farbänderung sehr stark pigmentierte Lasuren verwendet werden. Trotzdem kann eine Kesseldruckimprägnierung nach einiger Zeit immer wieder durchschlagen.
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