Warum wurde Carbolineum verboten?
Carbolineum war früher ein äußerst beliebtes Mittel um einen lang wirksamen Holzschutz an Zäunen zu realisieren. Vor allem Jägerzäune mit Kontakt zum Erdboden profitierten von diesem fäulnishemmenden und desinfizierenden Steinkohlenteer, dessen Wirkung bis zu 20 oder 30 Jahre anhielt. Auch Telefonmaste oder Bahnschwellen wurden damit behandelt.
Bis in die 1990er Jahre hinein wurde das Holzschutzmittel ziemlich unbedarft eingesetzt. Es gehörte bei den meisten Gartenbesitzern zum Lieblingsanstrich ihrer Zäune, Beeteinfassungen oder allem, was aus Holz war und vor Fäulnis geschützt werden musste.
Mittlerweile weis man, dass Carbolineum nicht nur umweltschädlich ist, sondern auch bei längerem Hautkontakt krebserregend sein kann. Deshalb wurde es 2002 für den freien Handel als Holzschutzmittel verboten.
Welche Alternativen gibt es zu Carbolineum?
Die hohe Wirksamkeit von Carbolineum ist durch kein anderes Produkt ersetzbar. Es gibt aber andere Holzschutzmittel die einen ähnlichen Schutz bieten.
Lasuren
Oft werden im Handel Holzschutzlasuren mit den Zusatz „Carb“ angepriesen, die die Verwandtschaft zu Carbolineum suggerieren sollen. Lasuren sind zwar auch als Holzschutz geeignet, sind aber in der Langzeitwirkung gegenüber dem Teerprodukt keinesfalls gleichwertig.
Nadelholzteer
Als vergleichbares Produkt gibt es im Handel den sogenannten Nadelholzteer. Das Produkt ist keine neue Erfindung, er wurde in Skandinavien bereits von den Wikingern eingesetzt. Er wird aus Kiefernholz gewonnen, ist aber ebenfalls nicht so robust wie Carbolineum. Je nach Beschaffenheit des Holzes muss der Anstrich alle 5 bis 10 Jahre erneuert werden. Dafür ist dieser Nadelholzteer in der EU zugelassen und steht nicht im Verdacht krebserregend zu sein.
Schwellenöl
Schwellenöl ist ebenfalls ein Nadelholzteer dem ein Oxidationsbitumen zugesetzt wird. Er eignet sich sehr gut für Hölzer, die einen direkten Erdkontakt haben. Auch für Zaunpfähle, Beeteinfassungen aus Holz oder Unterkonstruktionen von Gartenhäusern einsetzbar. Es ist extrem verrottungsfest und somit eine echte Alternative zu Carbolineum.