Der U-Wert von Baustoffen
Im Zeitalter immer knapper werdender Ressourcen wird für den Gebäudebau eifrig über Möglichkeiten getüftelt, wie und an welchen Stellen noch mehr Wärmeverluste eingespart werden können. Genaue Analysen von Wärmebrücken, clevere Lüftungsstrategien und neue Materialentwicklungen machen heute Niedrig- und Passivenergiehäuser mit sehr wenig oder sogar gar keiner aktiven nötigen Wärmeproduktion möglich.
Ein wichtiger Messwert für die Dämmqualität von Baustoffen ist der U-Wert, der seit der europäischen Vereinheitlichung die Bezeichnung K-Wert abgelöst hat. Er benennt den Wärmedurchgangskoeffizienten, also die Wärmedurchlässigkeit von Baustoffen, die sich zwischen unterschiedlich temperierten Lufträumen (in der Regel Außen- und Innenraum) befinden – also etwa solche von Mauerwerk, Türen oder Fenstern.
Zurück zum Holz
Holzbauweisen sind im Zuge des Energieeinsparbewusstseins beim Bauen wieder groß im Kommen. Der Naturstoff besitzt nämlich grundsätzlich eine ausgezeichnete Dämmfähigkeit und eignet sich deshalb bestens für die Ausstaffierung sowohl von Neubauten, als auch von energetisch zu sanierenden Bestandsbauten. Auch Massivholzbauweisen in Form von Holzblockhäusern werden immer beliebter.
Sieht man sich die Wärmedämmfähigkeit des Werkstoffs genauer an, ist das nicht verwunderlich. Hier ein paar U-Wert-Daten (in W/m²K) verschiedener Hausbauwerkstoffe in üblichen Materialdichten zum Überblick und Vergleich:
Wärmedämmstoffe:
- Aerogel-Matten: 0,015-0,021
- Mineralwollmatten: 0,031-0,050
- EPS-Platten: 0,030 -0,040
Holz:
- Nadelhölzer: 0,13
- Laubhölzer: 0,20
- OBS-Platten: 0,13
Bauplatten:
- Gipskarton: 0,25
- Porenbetonplatten: 0,20-0,29
Beton:
- Normalbeton: 1,6-2,1
- Stahlbeton: 2,3
Man sieht: Massivholz und Holzwerkstoffe haben im Wärmedämmqualitäts-Ranking die Nase weit vorn. Natürlich kommt es immer auch auf die Dicke der verwendeten Holzbauteile und auf die Art ihrer Verbauung an. Das bedeutet, dass beim Verbauen von Holz auch immer mit großer Sorgfalt geplant werden muss. Folgendes gilt es zu beachten:
- Versprünge im Grundriss vermeiden
- Wärmebrücken verhindern, vor allem im Sockelbereich und an Fensterübergängen
- Dachlattung mit wärmebrückenfreier Überschalung versehen
Werden diese wesentlichen Grundregeln befolgt, können nicht nur Heizkosten gespart werden, sondern man hat auch bessere Aussichten auf das Erreichen eines KfW-Effizienzhausstandards – etwa durch einen verminderten Wärmebrückenzuschlag mithilfe einer Wärmebrückenberechnung nach DIN EN ISO 10211/DIN 4108-2.