Staffelstabübergabe von K-Wert zu U-Wert
Bei den Begriffen geht es um die Wärmedämmqualität von Bauteilen beziehungsweise ganzen Gebäuden. So viel ist wohl hinlänglich klar.
Bezeichnet wird hier der Wärmedurchgangskoeffizient, unter dem man im Grunde die Wärmedurchlässigkeit eines Feststoffs verstehen kann, der sich zwischen zwei unterschiedlich temperierten Flüssigkeiten oder Gasen befindet. Also zum Beispiel eine Haustür zwischen kälterer Außen- und wärmerer Innenluft. Wie viel Kälte sie von außen herein und wie viel Wärme sie nach außen hinauslässt, hängt von ihrem Material und ihrer Dicke ab. Gemessen wird der Wärmedurchgangskoeffizient in W/(m²K) – zumindest darin unterscheiden sich U- und K-Wert nicht.
Ein hoher Wärmedurchgangskoeffizient bedeutet also, dass ein Festbaustoff viel Temperatur durchlässt – also schlecht dämmt. Einen niedrigen K- beziehungsweise nun U-Wert bekommt ein Stoff oder Gebäude hingegen bescheinigt, wenn er/es wenig durchlässig ist, also gut dämmt. K- beziehungsweise U-Wert sind deshalb vor allem wichtig für:
- Bauherren und Immobilienbesitzer: je niedriger der U-Wert ihrer Immobilie ist, desto höher ihr Verkaufs-/Vermietungswert
- Mieter: der im Energieausweis eines Mietobjekts ausgewiesene U-Wert gibt ihnen Transparenz über Betriebskosten und damit über die Mietkostenrechtfertigung
Mit der europäischen Normvereinheitlichung ist man auch im deutschen Bauwesen mittlerweile dazu übergegangen, die Dämmqualität von Baustoffen und Gebäuden nicht mehr mit dem K-Wert, sondern mit dem U-Wert zu bezeichnen. Der Unterschied liegt allerdings nicht allein im Namen. Der erhöhte Anspruch an Dämmeffizienz hat auch eine umfangreichere Messkriterienliste mit sich gebracht – die wird im U-Wert nun vollumfänglich einbezogen.
Was der U-Wert berücksichtigt
Der U-Wert bezieht gegenüber dem K-Wert vor allem mehr Wärmebrücken in die Berechnung mit ein. Während beim K-Wert vor allem Nähte von aneinandergrenzenden Baustoffen oder Übergänge zum Erdreich vernachlässigt hat, werden solche potenziellen Wärmeverluststellen beim U-Wert nun mit unter die Lupe genommen.
Das führt auch dazu, dass der U-Wert desselben Hauses in der Regel höher ausfällt als ein etwaig vormals berechneter K-Wert.