Wärmedurchlass von Baustoffen
Wer an den K-Wert denkt, hat in der Regel den Wärmedurchgangskoeffizienten von Baustoffen und Gebäuden im Kopf. Der Wärmedurchgangskoeffizient bezeichnet im Bauwesen die Temperaturdurchlässigkeit von Baumaterialien, die sich zwischen Außen- und Innenbereich oder zwischen beheizten und unbeheizten Räumen befinden. Auch für ganze Gebäude werden Wärmedurchgangskoeffizienten berechnet, um die Energieeffizienz im Energieausweis offenlegen zu können. Daran kann der Wert einer Immobilie wesentlich mit gemessen werden.
Damit ein ganzes Haus und einzelne Bauteile in ihrer Energieeinsparqualität eingestuft werden können, wird ihr U-Wert mithilfe unterschiedlicher Methoden berechnet. Eingesetzt werden je nach Baustoff zum Beispiel Wärmebildkameras, Temperaturfühler für Mehrfachmessungen oder der Kombination aus Temperatur- und Wärmeflussensoren.
Spezialfall Glasfenster und -Türen
Fenster stellen in Gebäuden einen sehr wichtigen Faktor bei der Ermittlung der Gesamt-Dämmqualität dar. Denn:
- hier entstehen oft die größten Wärmebrücken
- nicht nur das Glas selbst, sondern auch der Rahmen ist zu berücksichtigen
Bei Fenstern wird der Wärmedurchgangskoeffizient deshalb in der Regel als UW-Wert angegeben, wobei W für englisch ‚window‘ steht. Er setzt sich aus dem UG- und dem UF-Wert zusammen, dem U-Wert des Glases (engl- glass) und dem U-Wert des Rahmens (engl. ‚frame‘).
Wärmedurchgang von Fenstern gestern und heute
An Fenstern entscheidet sich wesentlich, wie hoch der U-Wert des gesamten Gebäudes liegt. Die Material- und Ausführungsart von Fenstern ist in puncto Energiesparen deshalb von großer Bedeutung und hat in den vergangenen Jahrzehnte deshalb auch einen immensen Wandel durchgemacht:
Während in den 1970er Jahren vorwiegend noch einfach verglaste Fenster mit für heutige Verhältnisse enorm hohem U-Wert (damals noch K-Wert) von über 5 W/m²K verbaut wurden, kommen moderne, dreifach verglaste Fenster auf Werte von 0,8 bis 0,5 K/m²K.
Solch niedrige Werte kommen nicht im Wesentlichen durch andere Glasmaterialien zustande, sondern vor allem durch gut temperaturdämmende und abdichtende sonstige Materialien und Konstruktionsweisen, nämlich:
- die Mehrfachscheibenkonstruktion
- dämmende Edelgasfüllungen zwischen den Scheiben
- Rahmen mit thermisch getrenntem Randverbund
Solche Fenster machen Passivhäuser in unseren Breiten erst möglich und sorgen für quasi null Luftzug und Temperaturschichtung im Fensterbereich.