Styropor hat einen guten, aber nicht extraordinären U-Wert
Styropor ist die Markenbezeichnung von EPS – expandiertem Polysterol – und ist im Jahr 1949 von der BASF entwickelt worden. Das Material wird aus Erdöl gewonnen und hat zunächst die Form von Granulat. Wenn es dann mit Treibmitteln wie Pentan aufgeschäumt wird, bekommt es die typische popcornartige Multikapselstruktur – und dadurch auch hervorragende Dämmeigenschaften.
Meist in Plattenform verkauft, erreicht Styropor sehr gute, allerdings nicht die allerniedrigsten Dämmwerte. Im Vergleich mit anderen Dämmstoffen wie Polyurethan, Glaswolle, Zellulose, Vakuumisolationspanelle oder Aerogel liegt es etwa im Mittel.
Die Ausgangsbasis für den sogenannten U-Wert (früher K-Wert, gemessen in W/m²K), der als Maß für die Einstufung der Dämmqualität und damit der Bezuschussungswürdigkeit von Gebäuden herangezogen wird, ist die stoffspezifische Wärmeleitfähigkeit, gemessen in W/mK. Je niedriger die Wärmeleitfähigkeit eines Stoffs ist, desto niedriger liegt auch der U-Wert eines Bauteils aus diesem Stoff und desto besser ist auch dessen Dämmfähigkeit.
Die Wärmeleitfähigkeit ist im Gegensatz zum U-Wert unabhängig von der Dicke und Geometrie eines konkreten Bauteils und dient deshalb besser als Vergleichsgröße. Schauen wir uns also einmal die Wärmeleitfähigkeit einiger gängige Dämmstoffe an:
- Glaswolle: 0,032-0,048
- Zellulose: 0,039-0-0,45
- Polyurethan: 0,023-0,029
- EPS (Styropor): 0,031-0,045
- Aerogel: 0,018-0,021
- Schaumglas: 0,037-0,060
- Phenolharz: 0,021-0,024
Man sieht: Styropor führt die Liste nicht an, ist aber auch nicht das Schlusslicht. Dafür hat Styropor manchen der Konkurrenzprodukte andere nützliche Eigenschaften voraus.
Styropor gibt es in verschiedenen Formen
EPS gibt es nicht nur in Plattenform, sondern auch lose. In loser Form lässt es sich für bündige Einblas- und Kerndämmungen von Hohlräumen in Drempeln, Dachschrägen oder zweischaligem Mauerwerk nutzen.
Styropor ist gut druckbelastbar
Die Kombination aus der mittelguten Dämmfähigkeit und einer brauchbaren Druckbelastbarkeit ist eine der Eigenschaften von EPS, die das Material so vielseitig einsetzbar macht. Denn dadurch kann es zum Beispiel auch für die Trittschalldämmung in Fußböden eingesetzt werden.
Styropor ist feuchtigkeitsresistent
Die Feuchtigkeitsresistenz macht EPS außerdem zu einem beliebten Dämmmaterial für den Gebäudesockelbereich – etwa für die Perimeterdämmung.
Nachteile gibt es auch
Trotzdem hat Styropor natürlich auch Nachteile: abgesehen davon, dass es nicht zu den Spitzenreitern in puncto U-Wert gehört, ist das Material auch entflammbar. Wer außerdem verantwortungsvoll und mit Rücksicht auf Umwelt und Ressourcenknappheit bauen möchte, ist bei dem synthetischen, auf Erdöl basierenden Styropor an der falschen Adresse.