Gesundheits- und Umweltproblematik
Dass Styropor als Dämmstoff Nachteile hat, die ihn disqualifizieren, wurde 2014 besonders deutlich. Die bis dahin aus Brandschutzgründen mit dem langlebigen organischen Schadstoff Hexabromcyclododecan (HBCD) angereicherten Styropordämmmittel wurden verboten und zu Sondermüll erklärt. Das Recycling von Styropor ist nur bei HBCD-freien Produkten möglich.
Als Ersatz wird seither ein Polymer-Flammschutzmittel verwendet, das weniger ungünstige Eigenschaften für Gesundheit und Umwelt aufweist. Es gilt als unbedenklich, aber nicht als unschädlich. Altes Styropor darf nur in wenigen Verbrennungsanlagen mit besonderer Genehmigung verbrannt werden. HBCD-freies Styropor muss sauber und sortenrein im Restmüll entsorgt werden. Über austretende Giftstoffe liegen noch keine abschließenden und belastbaren Forschungsergebnisse vor. Bei Mineralwolle gibt es diese Probleme nicht.
Technische Eigenschaften und Spezifikationen
Brandsicherheit
Styropor darf als Dämmstoff nur mit Flammschutzmittel verwendet werden, das mindestens die Klassifizierung normal entflammbar gewährleistet. Mineralwolle ist schwer entflammbar.
Dämmwirkung / U-Wert
Im Mittel erreicht Styropor einen Wärmedurchgangskoeffizienten oder U-Wert von 0,035 W/m²K. Mineralwolle liegt bei schlechteren 0,040 W/m²K.
Entsorgung/Recycling
Styropor lässt sich zerkleinern oder verbrennen. Zerkleinert kann es als Schüttdämmstoff eingesetzt werden. Neue Verbrennungsverfahren können wieder aufschäumbares Granulat erzeugen. Mineralwolle wird in jedem Zustand direkt recycelt.
Gesundheitsauswirkung
Styropor ohne HBCD ist mutmaßlich unschädlich, Mineralwolle ist unbedenklich.
Lebensdauer/Erwartung
Styropordämmungen werden auf 30 Jahre, Mineralwolldämmungen auf 50 Jahre ausgelegt.
Preis/Verarbeitungsaufwand
Materialpreis und Verarbeitungsaufwand führen zu einem Kostenvorteil von Styropor zwischen 20 und 30 Prozent.
Schalldämmung
Beim Dämmen mit Styropor wird eine um ein Drittel geringere Schalldämmung als mit Mineralwolle erreicht.
Diffusion und Feuchtigkeitsverhalten
Styropor ist luft- und feuchtigkeitsundurchlässig, Mineralwolle diffusionsoffen. Das Raumklima und der Feuchtehaushalt des Mauerwerks werden durch Mineralwolle unterstützt. Feucht gewordene Mineralwolle verliert Dämmeffizienz.