Die Vorteile von Kalkmilch als Wandanstrich
Kalkmilch wurde über viele Jahrhunderte hinweg als Anstrich für Wände im Innen- und Außenbereich verwendet. Durch die Entwicklung moderner Dispersionsfarben ist diese Art des Wandanstrichs ein Stück weit aus dem Fokus gerückt. Daher wird Kalkmilch als Basis für die Herstellung von Kalkfarben heutzutage eher selten verwendet. Dabei können Kalkfarben aus Kalkmilch-Basis nicht nur für feuchte Kellerwände die deutlich bessere Alternative zu modernen Dispersionsfarben darstellen. Schließlich bieten Anstriche mit Kalkmilch-basierten Farben die folgenden Vorteile:
- Schutz vor Schimmelbefall
- die Wände können „atmen“
- keimtötende Wirkung (daher oft in Tierställen verwendet)
- allergikerfreundlich: enthalten als „Lösungsmittel“ lediglich Wasser
Allergiker reagieren auf manche Inhaltsstoffe moderner Dispersionsfarben aus dem Baumarkt nicht selten empfindlich. Da Kalkmilch aus reinen Zutaten keinerlei reizende Stoffe enthält, können kalkbasierte Wandfarben die Lösung für einen alllergikerfreundlichen Wandanstrich sein. Allerdings entstehen während der Verarbeitung reizende Stoffe, vor denen Sie sich unbedingt mit der passenden Schutzausrüstung schützen sollten.
Sicherheitshinweise für die Herstellung und Verwendung von Kalkmilch
Wenn Sie die Kalkmilch nicht durch die Verdünnung von fertig gelöschtem Kalk (Sumpfkalk) herstellen wollen, können Sie auch Branntkalk selbst löschen. Dabei handelt es sich aber um eine chemische Reaktion, bei der neben viel Wärme auch Gase freigesetzt werden, welche die Atemwege reizen können. Deshalb sollte Kalk nur mit viel Vorsicht an der frischen Luft gelöscht werden.
Beim Vorgang des Kalklöschens können sich auch Blasen bilden, die den Sumpfkalk unvorhersehbar in verschiedene Richtungen spritzen lassen. Daher ist es unerlässlich, bei dieser Arbeit eine Schutzausrüstung zu tragen. Dazu gehören mindestens Handschuhe, eine Schutzbrille oder ein Gesichtsschutz und passende Schutzkleidung.
Achten Sie vor allem darauf, dass der gelöschte Kalk nicht an Ihre Augen oder an die Schleimhäute gelangen kann.
So wird Kalkmilch hergestellt
Kalkmilch sollte möglichst nicht gleich direkt nach dem Ablöschen des Kalks verwendet werden. Optimale Ergebnisse erzielen Sie damit, wenn Sie Ihren Sumpfkalk zunächst einige Tage ruhen lassen und erst dann durch weitere Verdünnung die Kalkmilch in gewünschter Konsistenz herstellen. Auf Baustellen wird der Kalk nicht selten in einem geeigneten Behälter wie einer verzinkten Badewanne abgelöscht, sodass er unter einer schützenden Wasserschicht problemlos mehrere Monate lang aufbewahrt werden kann.
Tatsächlich wird die Qualität mit zunehmender „Reifezeit“ immer besser. Daher kann man alternativ auch zu bereits gelöschtem Kalk aus dem Fachhandel greifen, der bereits mindestens 12 Monate lang „reifen“ konnte. Es hängt dann beim Verdünnen nicht zuletzt auch etwas vom jeweiligen Untergrund ab, wie dick- oder dünnflüssig Sie Ihre Kalkmilch vorbereiten sollten. Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass Sie etwa 5 Teile Branntkalk mit 6 Teilen Wasser vermischen sollten.
Um dann letztlich streichfähige Kalkmilch zu erhalten, können Sie die bei Handwerkern beliebte „Messer-Regel“ zu Rate ziehen: Dafür lassen Sie einfach etwas Kalkmilch (mit relativ dünnflüssiger, milchiger Konsistenz) über ein Messer aus Metall laufen. Schimmert dessen Farbe durch die Flüssigkeit hindurch, haben Sie die Mischung aus Löschkalk und Wasser ausreichend verdünnt.