Grundwissen zur Kalkfarbe: Was macht den Anstrich wischfest?
Einfacher Löschkalk besteht aus Calciumhydrid und Wasser, diesen benutzten unsere Vorfahren gern zum Weißeln von Stallgebäuden und Fassaden. Sumpfkalk hingegen wurde über einen längeren Zeitraum in Wasser »eingesumpft« und auf diese Weise von störenden Verunreinigungen befreit.
Noch dazu baut Sumpfkalk in dieser Lagerphase eine neue Struktur auf, die sie wischfester macht. Doch noch immer gilt: Verdunstet das Wasser aus der Farbe, bevor der eigentliche chemische Abbindeprozess, die Karbonatisierung, beendet ist, dann hält die Farbe nicht richtig.
Es gilt also, die Verdunstung des Lösemittels so zu verzögern, dass das Calciumhydroxid in Ruhe mit dem Kohlendioxid aus der Luft reagieren kann. Dies geschieht ganz einfach durch Feuchtigkeit.
Kalkfarbe wischfest machen durch Feuchtigkeit beim Abbinden
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, der Kalkfarbe gezielt Feuchtigkeit zuzuführen, sodass sie zeitverzögert trocknet: So hat sie mehr Zeit, zu karbonatisieren. Aber auch das Wetter während des Anstreichens spielt eine wichtige Rolle.
Verfahren | Wirkung |
---|---|
Untergrund vornässen | Untergrund saugt verzögert Wasser aus der Farbe auf |
frischen Anstrich einsprühen | Wasserfilm verzögert Verdunstung |
bei hoher Luftfeuchte streichen | langsame Verdunstung |
direkte Sonneinstrahlung vermeiden | Wasser entweicht nicht aufgrund von Hitze |
bei über 8 Grad Celsius streichen | Karbonatisierung läuft ungestört ab |
Die Zugabe von Feuchtigkeit sollte allerdings begrenzt geschehen, bei zu viel Wasserzufuhr entstehen unschöne Glanzstellen auf dem Kalkanstrich. Die versinterte Oberfläche muss dann zum Überstreichen abgeschliffen werden, darauf hält keine weitere Farbe.