Nur gleichartige Färbemittel nutzen
Da Kalkputz eine individuelle Diffusionsfähigkeit mitbringt, sollte er nicht mir einer artfremden Farbe überstrichen werden. Um außen oder innen einen Dekorputz zu gestalten, eignen sich Kalkfarben und Streichkalk, die sich im Wesentlichen wie der Putz zusammensetzen.
Um einen Kalkputz einzufärben, können alkalibeständige Pigmente verwendet werden. Sie werden als Oberputz aufgebracht und der Unterputz bleibt in neutraler Materialfarbe ungefärbt. Als Streichkalk eignet sich am besten Sumpfkalk, in dem die Pigmente „mitversumpften“.
Pigmente müssen dosiert werden
Sogenannte kalkechte Pigmente dürfen nur bis zu einem Anteil von maximal zehn Prozent in den Putz eingemischt werden. Darüber hinaus ist der „Sättigungsgrad“ erreicht und kann zu Verfleckungen führen.
Soll der abgebundene und trockene Putz lackiert oder gestrichen werden, stehen Speziallasuren von etwa zehn Herstellern im deutschsprachigen Raum zur Auswahl. Sowohl bei den Lasuren als auch für Oberputze stehen bis zu fünfzig Farbtöne zur Verfügung.
Untergrund prüfen und gegebenenfalls grundieren
Je nach gewünschtem Farbergebnis sollte der Untergrund ggf. auf sogenannte durchschlagende Stoffe geprüft werden. Führen folgende Stoffe zu einem ungleichmäßigen Saugverhalten, sind entsprechende Maßnahmen zu ergreifen:
- Nikotinrückstände
- Gerbstoffe aus Holzbauteilen
- Kleister- und Leimreste
- Ausblühungen und Wasserflecken
- Artfremde Spachtelstoffe aus Reparaturen wie Gips
Mineralische Grundierungen können diese Einflüsse reduzieren oder verhindern. Eine weitere Möglichkeit ist, eine Art „Opferfarbschicht“ in Weiß aufzutragen. Sie verringert die Fleckenbildung auch bei einem ungleichmäßig saugendem Untergrund.
Jeder gefärbte Kalkputz ist nur bedingt abriebfest. Durchgefärbte Oberputze sind beständiger und haltbarer als Lasuren und Streichkalk. Soll eine Farbe erneuert oder verändert werden, kann ohne Vorbehandlung eine neue Schicht aufgetragen werden.