Magnetfelder zur Kristallisation von Kalk
Nach einer Dissertation sollen starke magnetische Wechselfelder, die auf Wasser einwirken, dazu in der Lage sein, dass Kalk in nadelförmigen Strukturen kristallisiert.
Bei einer Erwärmung des Wassers kommt es damit zu keinem Ausfallen der Carbonathärte mehr, die nadelförmigen Strukturen werden mit dem Wasser einfach fortgespült. Die Dissertation liefert die theoretische Grundlage für zahlreiche elektrisch, elektronische und magnetische sogenannte Kalkschutzgeräte.
Wirksamkeit der Geräte
Bisher hat kein einziges dieser angebotenen Geräte im Handel ein Zertifikat der DVGW. Ein solches Zertifikat, das auch gleichzeitig einen Wirkungsbeweis darstellt, ist aber für alle Geräte im Bereich der Trinkwasserinstallation nach wie vor gesetzlich vorgeschrieben. Die Geräte dürften also eigentlich gar nicht montiert werden.
Kein einziges Gerät konnte bisher den Nachweis erbringen, dass es die Wasserhärte messbar senkt. Auch Stiftung Warentest kam bei einer Testreihe mit insgesamt 13 dieser Geräte zum gleichen Ergebnis. Bei rund einem Fünftel wurden jedoch möglicherweise geringfügig weniger Ablagerungen an Boilern festgestellt. Ein konkretes Messergebnis gibt es dazu aber nicht.
Viele der Geräte beruhen noch nicht einmal auf den Grundlagen, die die theoretisch abgefasste Dissertation voraussetzt. Es werden keine schwer zu erzeugenden magnetischen Wechselfelder eingesetzt, sondern einfache, billige Permanentmagnete, die an die Wasserleitung geheftet werden.
In vielen der angebotenen elektronischen Geräte fließt noch nicht einmal Strom, geschweige denn wird ein elektrisches Feld erzeugt. Selbst wenn, wäre das Feld ohnehin nicht wirksam, da elektrische Felder keine magnetischen Wechselfelder sind.