Rechtliche Vorgaben: Wohnraum ist nicht gleich Wohnraum
Wenn Sie Ihren Keller zum Wohnraum ausbauen wollen, sollten Sie nicht einfach draufloswerkeln – denn das Baurecht könnte Ihnen später einen Strich durch die Rechnung machen. Grundlegend ist wichtig zu wissen, dass ein Umbau des Kellers zu Wohnraum genehmigungspflichtig ist, zumindest, wenn Sie richtig im Keller wohnen oder sogar vermietbaren Wohnraum schaffen möchten. Einzelne Hobbyräume oder Gästezimmer zur eigenen Nutzung sind genehmigungsfrei.
Handelt es sich um genehmigungspflichtigen Wohnraum, so muss dieser die folgenden Kriterien erfüllen, damit dem Umbau stattgegeben werden kann:
- Mindesthöhe: geregelt in der Landesbauverordnung des Bundeslands, zwischen 2,30 und 2,50 Meter lichte Raumhöhe.
- Mindest-Fensterfläche: ebenfalls geregelt in der Landesbauverordnung, 10 oder 12,5 Prozent der gesamten Wandfläche.
- Energieeinsparverordnung: setzt Mindeststandards zur erforderlichen Dämmung.
In der Praxis erfüllen viele Kellerräume diese Anforderungen nicht. Besonders Fensterflächen müssen oft zusätzlich geschaffen werden. Beachten Sie auch, dass der zum Wohnraum umgebaute Keller zur Gesamtgeschossfläche hinzugerechnet wird. Würde diese nach dem Umbau zu groß ausfallen, wird der Antrag ebenfalls abgelehnt. Ohne Genehmigung sollte man einen Keller aber nicht einfach zum Wohnraum umbauen – fällt das auf, kann ein teurer Rückbau fällig werden.
Bauliche Kriterien: Damit das Wohnen im Keller dauerhaft glücklich macht
Daneben sollte Ihr Keller auch eine ganze Reihe baulicher Kriterien erfüllen. Vor allem muss der Keller absolut trocken und schimmelfrei sein. Auch dann müssen meist die folgenden Umbauarbeiten ausgeführt werden:
- Dämmung,
- Austausch der Fenster,
- Installation einer Heizungsanlage,
- Installation einer Belüftungsanlage,
- Verlegen von Strom- und Wasserleitungen,
- Einbau von Sanitäranlagen und einer Abwasserhebeanlage,
- Verputzen der Wände,
- Einbau eines neuen Bodenbelags.
Das mag zunächst viel klingen, all diese Arbeiten können sich aber dennoch lohnen. Die Kosten für die Schaffung neuer, vollwertiger Wohnräume im Keller werden auf etwa 2.000 Euro pro Quadratmeter angesetzt. Das ist zwar nicht wenig, Neubau- oder Kaufflächen aber kosten noch mehr. Damit lohnt sich der Kellerausbau auch finanziell.