Holz muss bis zu zwei Jahren austrocknen
Generell lässt sich druckimprägniertes Holz streichen. Speziell beim Kesseldruckverfahren wird das saugstarke und weiche Nadelgehölz ziemlich nass. Wenn ein früherer und schnellerer Anstrich beispielsweise in Weiß erwünscht ist, kann gelaugte und geölt Kiefer eine Alternative sein.
Typische Einsatzorte von kesseldruckimprägnierten Holz sind das Gerüst eines Carports, die Tragekonstruktion eines Terrassendachs und der Jägerzaun. Bei der Imprägnierung wird das Holz in einer Bor- und Kupferlösung „gebadet“, die tief einzieht. Um eine streichfähige Restfeuchte zu erreichen, kann das Holz ein bis zwei Jahre brauchen. Ein früheres Streichen ist meist nicht von Erfolg gekrönt.
Farben und Pflegemittel einzen oder kombiniert möglich
Der Anstrich von kesseldruckimprägnierten Holz kann mehrere Funktionen erfüllen:
- Die Wirkung gegen Pilz, Insekten und Schimmel auffrischen und erneuern
- Die Optik von verwitterten Oberflächen überdecken
- Einen Schutz gegen UV-Strahlen bilden
- Risse, Schnittstellen und Verletzungen verschließen
Als Farben eignen sich Lasuren, als Pflegemittel Holzöle. Insbesondere an Bohrlöchern, Rissen und Schnittstellen können sie ergänzende Schutzwirkung entfalten. Die Produkte gibt es auch als kombinierte Lösungen, die sowohl pflegen und schützen als auch färben. Holzöle sind als reine Schutzmittel ohne färbende Eigenschaften einsetzbar. Wenn am Holz geschnitten und gebohrt wird, sodass „verletzte“ Flächen entstehen, ist ein Ölauftrag immer zu empfehlen. Die Imprägnierung reicht meist nicht bis in den Kern des Holzes und Schnittflächen und durchgängige Löcher legen ungeschützte Substanz frei.
Wenn zu früh gestrichen wird, hält die Lasur nicht und Ausblühungen aus Salzresten, die in den Imprägnierungsmitteln enthalten sind, können das zuerst deckende Farbbild schnell zerstören. Der von Herstellern häufig angegebene Zeitraum von mindestens sechs Wochen nach Herstellung und Montage ist deutlich zu kurz.
Das imprägnierte Holz spült noch bis zu zwei Jahren die eingedrungenen Substanzen aus. Bei Niederschlag lässt sich gut prüfen, ob das Holz zum Streichen bereit ist. Wenn beim Nass werden und Abtrocknen Schlieren entstehen, tritt noch Imprägniermittel aus. Die Holzrestfeuchte muss unter zwanzig Prozent fallen. Pro Zentimeter Querschnitttiefe oder Durchmesser lassen sich als Faustregel etwa zwei Monate kalkulieren.