Klavierlack ist Schleiflack
Klavierlack ist sogenannter Schleiflack, das heißt, eigentlich eine Lackiertechnik. Der Lack wird aufgetragen, indem man viele dünne Schichten übereinander aufbringt und schließlich mit einem Finish versieht. Das ist keine einfache Arbeit.
Sie benötigen:
- einen absolut staubfreien Raum
- eine Spritzpistole
- Schleifpapier für holz und für Lack und einen guten Schleifklotz (Kork)
1. Der richtige Ort
Lack und Staub vertragen sich nicht, daher ist das Lackieren immer eine heikle Arbeit. Da ist es beispielsweise viel einfacher, wenn Sie ein Möbelstück ölen, anstatt es mit einer Lackschicht zu versehen. Aber natürlich sieht eine antike Kommode mit schwarzem Klavierlack und Messingbeschlägen oder eine hochglänzend lackierte Audiobox viel edler aus.
Lackieren Sie auf jeden Fall an einem staubfreien Ort. Außenbereiche eignen sich dafür nicht, eher die Garage, nachdem Sie sie gut gesäubert haben.
2. Holz vorbereiten
Das Holz muss sehr gut vorbereitet sein. Unebenheiten und Riefen im Holz sind später im Lack sichtbar.
Schleifen Sie die Oberfläche daher glatt, wischen Sie sie mit einem feuchten Lappen ab und schleifen Sie noch einmal mit feinem Schleifpapier darüber.
3. Erste Lackschicht auftragen
Früher trug man den Lack mit einem Pinsel auf, heute gibt es dafür Spritzpistolen.
Spritzen Sie zunächst eine dickere Schicht Lack auf Ihr Stück und warten Sie, bis er getrocknet ist. Besonders, wenn Sie noch nie lackiert haben, werden Sie sehen, dass Pickel oder Tropfnasen entstanden sind.
Nun schleifen Sie den Lack glatt. Es kann sein, dass die Holzoberfläche stellenweise wieder sichtbar wird, das macht aber nichts. Anschließend säubern Sie das Werkstück mit Druckluft oder einem sauberen, weichen Tuch.
4. Weitere Lackschichten auftragen
Auf die erste, abgeschliffene Lackschicht kommt die zweite Schicht. Dafür sollten Sie den Lack etwas verdünnen und auch dünner auftragen. Auch diese Lackschicht schleifen Sie glatt, bevor Sie an die nächste Schicht gehen.
5. Finish
Es gibt keine Regel, wie viele Lackschichten nötig sind. Mit modernen Lacken reichen vielleicht schon drei, weil heutige Lacke so hergestellt werden, dass sie keine Unebenheiten bilden.
Sind genügend Lackschichten aufgetragen, lackieren Sie die Oberfläche zum letzten Mal, beispielsweise mit Klarlack oder mit einem farbigen Hochglanzlack.