Die passende Fugenbreite für Ihr Klinkermauerwerk
Eine wichtige Entscheidung bei der Planung Ihrer Klinkerfassade ist die ideale Fugenbreite. Diese hängt nicht nur von optischen Vorlieben, sondern auch vom gewählten Klinkerformat ab. Dünne und längliche Klinkerformate harmonieren besser mit schmaleren Fugen, während größere Steine oft breitere Fugen erfordern, um ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen.
Abhängigkeit von Klinkerformat und Mauerwerksverband
Je nach Klinkerformat variieren die Fugenbreiten:
- Dünne und längliche Klinker: bevorzugen schmalere Fugen.
- Größere Klinker: benötigen breitere Fugen.
Die Fugenbreiten sollten auch den Richtlinien und Standards des Mauerwerksbaus entsprechen, um sowohl ästhetisch als auch strukturell zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen.
Zulässige Fugenbreiten
Im Allgemeinen gelten die folgenden Maße:
- Stoßfugen (vertikal): 5 mm bis 20 mm
- Lagerfugen (horizontal): 7 mm bis 17 mm
Bautechnische Aspekte
Neben der Optik spielen Fugen eine wichtige bautechnische Rolle. Sie gleichen Maßabweichungen und Unregelmäßigkeiten der Klinker aus und gewährleisten die notwendige Stabilität des Mauerwerks. Wichtig ist, dass Stoßfugen versetzt angeordnet sind und das Maß von Stein und Fuge dem Baurichtmaß entspricht.
Empfehlungen
Um eine harmonische und stabile Fassadenstruktur zu gewährleisten:
- Einhaltung der Norm: Achten Sie auf normgerechte Fugenbreiten.
- Gleichmäßige Fugenbreiten: Innerhalb der zulässigen Spannweite sollten die Fugenbreiten möglichst einheitlich sein.
Methoden zum Verfugen von Klinkern
Beim Verfugen von Klinkern haben Sie die Wahl zwischen dem Fugenglattstrich und dem nachträglichen Verfugen. Beide Methoden sind bewährt und haben spezifische Vorzüge.
Fugenglattstrich („frisch in frisch“)
Bei dieser Methode werden Mauern und Verfugen in einem Arbeitsgang durchgeführt. Der Mörtel wird direkt beim Mauern verarbeitet und anschließend mit der Kelle und einem Fugeisen glattgestrichen.
Vorgehensweise:
- Tragen Sie ausreichend Mörtel auf, sodass dieser aus den Fugen hervorquillt.
- Streichen Sie überschüssigen Mörtel ab.
- Glätten Sie die Fugen nach dem Anziehen des Mörtels mit einem Fugeisen. Sie sollten dabei bündig mit dem Klinker oder maximal 2 mm zurückliegend sein.
Vorteile:
- Effizienz durch gleichzeitiges Mauern und Verfugen.
- Hohe Schlagregensicherheit dank besonders dichter Fugen.
Nachteile:
Exakte zeitliche Abstimmung erforderlich, um Farbunterschiede zu vermeiden.
Wichtig:
- Verwenden Sie Werktrockenmörtel für eine gleichmäßige Fugenfarbe.
- Schützen Sie frisches Mauerwerk vor Regen und schnellem Austrocknen.
Nachträgliches Verfugen
Beim nachträglichen Verfugen werden die Fugen nach dem Mauern in einem separaten Schritt ausgeführt. Dies ist besonders bei schwierigen Wetterbedingungen sinnvoll.
Vorgehensweise:
- Kratzen Sie die Fugen nach dem Mauern gleichmäßig 15-20 mm tief aus.
- Drücken Sie den Fugmörtel in zwei Schichten fest in die Fugen, zuerst die Stoßfugen, dann die Lagerfugen.
Vorteile:
Einheitliche Fugenfarbe, besonders bei schwierigen Witterungsbedingungen.
Nachteile:
Erhöhtem Aufwand und mehr Arbeitsschritte erforderlich.
Wichtig:
- Achten Sie auf eine Mindestauskratztiefe von 15 mm.
- Verwenden Sie Mörtel der Druckfestigkeitsklasse M 5 oder M 10.
- Achten Sie darauf, dass der Mörtel erdfeucht bis schwachplastisch ist und gut in die Fugen verdichtet wird.
Zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten der Fugen
Bei der Fugengestaltung gibt es verschiedene Optionen, die sowohl ästhetische als auch funktionale Vorteile bieten können:
- Konkave Fuge: Nach innen gewölbt, betont die dreidimensionale Struktur des Mauerwerks durch Schattenwurf.
- Abgeschrägte Fuge: Erzeugt durch eine nach innen geneigte Fläche interessante Licht- und Schatteneffekte.
- Tiefverlegte Fuge: Setzt die Fugen hinter der Sichtfläche der Klinker zurück, verstärkt den Schattenwurf und die plastische Wirkung.
- Bündige Fuge: Abschließende Fugen mit der Klinkeroberfläche bieten eine glatte Fläche ohne Schattenwurf und schaffen eine homogene Fassadenoptik.
Mörtelreste in der Luftschicht
Mörtelreste in der Luftschicht zwischen Klinkern und Dämmung lassen sich kaum vermeiden. Es ist jedoch entscheidend, dass diese Reste das Ablaufen von Wasser nicht behindern. Sollten Mörtelreste Brücken zur Dämmung bilden, kann Feuchtigkeit eindringen und die Dämmung durchnässen. Dies vermindert die Wärmedämmeigenschaften. Entwässerungsöffnungen in der Fassade sind daher ein wichtiger Bestandteil, um eingedrungenes Wasser zuverlässig abzuleiten und die Hinterlüftung sicherzustellen. Prüfen Sie regelmäßig den Zustand der Luftschicht und entfernen Sie übermäßige Mörtelreste.