Kostenbeispiel: Pelletheizung
Beispielsituation:
- Einfamilienhaus, 140 m²
- durchschnittliche Dämmung (Altbau, saniert nach EnEV/GEG-Standard)
- Pelletheizung mit Brennwerttechnik
- einfacher Schichtladespeicher geringer Größe
- Pelletsilo 3 Tonnen, geringer Einbau-Aufwand (ausreichend Platz vorhanden)
- üblicher Einbau-Aufwand
- Betriebskosten: Brennstoff-Kosten, Wartung und Schornsteinfeger
Posten | Preis |
---|---|
Pelletkessel | 8.500 EUR |
Pufferspeicher | 1.500 EUR |
Pelletlager | 2.500 EUR |
Einbau | 3.500 EUR |
Brennwerttechnik | 2.100 EUR |
Gesamtkosten | 18.100 EUR |
Betriebskosten | ca. 1.440 EUR jährlich |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Heizungsanlage und Pufferspeicher
- Pelletlager
- Einbau
- Kosten im Betrieb
- Zusätzliche Arbeiten
Heizungsanlage und Pufferspeicher
Als Kernstück der Pelletheizung können der Pelletkessel und der Pufferspeicher betrachtet werden.
Pelletkessel
Die Kosten für einen Pelletkessel mit üblichen Leistungen für ein Einfamilienhaus bewegen sich gewöhnlich zwischen 6.000 und 12.000 EUR. Abhängig sind die Kosten unter anderem:
- Automatisierungsgrad des gewählten Kessels
- der Leistung des Kessels
- dem Vorhandensein einer Lambda-Sonde
- dem Einbau von Brennwerttechnik
Automatisierungsgrad. Beim Automatisierungsgrad geht es vor allem um die Zuführung der Pellets zum Kessel und die Entsorgung der Asche.
Grundsätzlich kann man unterscheiden zwischen halbautomatischen und vollautomatischen Pelletkesseln, wobei die vollautomatischen Varianten gewöhnlich (spürbar) höhere Kosten bei der Anschaffung verursachen.
Leistung des Kessels. Welche Heizleistung der Anlage erforderlich ist, richtet sich nach dem Wärmebedarf des Hauses. Je höher die benötigte Kesselleistung, desto höher auch der Preis des Kessels.
Als grobe Überschlagsrechnung für die erforderliche Leistung kann man den Heizwärmebedarf des Hauses (bei komplett energetisch saniertem Altbau rund 100 kWh/m² Wohnfläche pro Jahr) durch die Zahl der Heizstunden pro Jahr (durchschnittlich 2.200 Stunden in Norddeutschland und 1.800 Stunden in Süddeutschland) teilen.
Eine genaue Dimensionierungsberechnung sollte allerdings durch den Fachmann erfolgen, da Pelletheizungen nur unter Volllast effizient arbeiten, eine geringe Unterdimensionierung damit also im Hinblick auf die Betriebskosten wünschenswert ist.
Lambda-Sonden. Lambda-Sonden verringern die anfallenden Emissionen beim Heizen und sorgen in geringem Maß auch für einen effizienteren Betrieb. Anlagen mit einer verbauten Lambda-Sonde sind geringfügig teurer in der Anschaffung.
Einbau von Brennwerttechnik. Anlagen mit Brennwerttechnik sind nur geringfügig teurer, verursachen aber zusätzliche Einbaukosten (Einbau der Brennwerttechnik und falls erforderlich Schornsteinsanierung). Die Heizkosten können durch den Einsatz der Brennwerttechnik allerdings noch einmal deutlich verringert werden, da die Anlagen dann einen sehr hohen Wirkungsgrad haben (theoretisch ca. 105 %). Durch die Steigerung des Wirkungsgrads lassen sich zusätzliche Einsparungen bei den Heizkosten erzielen.
Pufferspeicher
Die Kosten für den Pufferspeicher richten sich nach der Art des verwendeten Speichers und der gewählten Speichergröße. Beim Einfamilienhaus ist durchschnittlich mit Kosten zwischen 1.000 und 3.500 EUR bei üblichen Speichergrößen zu rechnen.
Pelletlager
Unterschiedliche Einbaumöglichkeiten. Ein Pelletlager (Pelletsilo) muss zusätzlich zur Heizungsanlage errichtet werden. Je nach örtlichen Gegebenheiten bieten sich jeweils unterschiedliche Möglichkeiten zum Einbau an (Sacksilo, Erdtank, Umbau des Aufstellraums für den Öltank einer zuvor vorhandenen Ölheizung).
Übliche Kosten. Die Kosten richten sich je nach Größe des Silos (Heizwärmebedarf!) und der gewählten Einbau-Art. Durchschnittlich ist mit Gesamtkosten zwischen 1.500 und 3.500 EUR bei üblichen Silogrößen im Einfamilienhaus zu rechnen. Bei Erdtanks kommen die Kosten für die notwendigen Erdarbeiten noch hinzu. Informationen dazu finden Sie in unserem Artikel Erdaushub: Kosten.

Eine automatisierte Pelletheizung braucht ein Pelletlager
Kosten für die Entsorgung alter Öltanks. Bevor ein Tankraum umgebaut werden kann, müssen natürlich die alten Öltanks entsorgt werden. Für eine fachgerechte Entsorgung ist je nach Material und Größe des Öltanks gewöhnlich mit Kosten zwischen 800 und 3.000 EUR zu rechnen.
Einbau
Übliche Einbaukosten. Die Einbaukosten für Kessel und Pufferspeicher richten sich stark nach dem individuell gegebenem Einbau-Aufwand im konkreten Einzelfalls. Durchschnittlich kann beim Einfamilienhaus aber von Kosten zwischen 2.000 und 4.500 EUR ausgegangen werden.
Zusätzliche Einbaukosten für Brennwerttechnik. Die Einbaukosten für die Brennwerttechnik und die gegebenenfalls erforderliche Schornsteinsanierung bewegen sich gewöhnlich zwischen 1.500 und 2.500 EUR. Diese zusätzlichen Investitionskosten machen sich durch Einsparungen bei den Heizkosten aber meist sehr schnell bezahlt.
Hydraulischer Abgleich. Beim Einbau einer neuen Heizungsanlage ist die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs Pflicht. Die Kosten bewegen sich beim Einfamilienhaus gewöhnlich zwischen 400 und 800 EUR. Mehr zu den Kosten finden Sie in unserem Artikel Hydraulischer Abgleich: Kosten.
Kosten im Betrieb
Für die Betriebskosten sind entscheidend:
- der Heizwärmebedarf
- die Kosten für Holzpellets (Brennstoffkosten)
- die Wartungskosten für die Heizungsanlage
Heizwärmebedarf. Der Heizwärmebedarf eines Gebäudes ist abhängig vom individuellen Dämmstandard eines Hauses. Grobe Richtwerte finden Sie in nachstehender Liste, den tatsächlichen Heizwärmebedarf für Ihr Gebäude (in kWh) finden Sie auch auf der letzten Heizkostenabrechnung.
- Richtwert komplett sanierter Altbau (EnEV/GEG-Standard): ca. 100 kWh/m² Wohnfläche jährlich
- Richtwert Effizienzhaus-Neubau: ca. 45 – 70 kWh/m² Wohnfläche jährlich
- Richtwert Passivhaus/Niedrigstenergiehaus: ca. 15 – 25 kWh/m² Wohnfläche jährlich
- Richtwert [strong]Altbau ungedämmt/strong]: ca. 150 – 300 kWh/m² Wohnfläche jährlich, abhängig von Baujahr und Bauweise
- Warmwasserbereitung über die Heizungsanlage: durchschnittlich rund 20 % Aufschlag einkalkulieren (abhängig vom individuell gegebenen Warmwasserbedarf)
Kosten für Holzpellets. Die Preise für Holzpellets liegen aktuell (2022) bei üblichen Bezugsmengen im Bundesdurchschnitt bei 366 EUR pro Tonne. Bei einem durchschnittlichen Heizwert von 4,8 kWh pro kg kostet 1 kWh Wärme aus Pellets damit 7,6 Cent.
Dieser Preis ist, verglichen mit einer Gasheizung (aktuell zwischen 12 und 18 Cent für 1 kWh Wärme) immer noch sehr günstig. Andere Brennstoffe, wie Hackschnitzelsind mit rund 3 – 4,5 Cent allerdings nur halb so teuer.
Preisentwicklung bei Holzpellets. Der Preis von Holzpellets ist gegenüber dem Vorjahr (2021) um über 50 % angestiegen – mit hohen Preissteigerungen muss also gegebenenfalls gerechnet werden.
Holzpellets sind – anders als Hackschnitzel – kein reines Abfallprodukt, sondern ein industriell hergestellter Brennstoff. Die Verfügbarkeit von Holzresten ist zwar grundsätzlich gegeben, durch die industrielle Herstellung bei Holzpellets kann es aber fallweise zur Verknappung bei hoher Nachfrage und damit zu Preissteigerungen kommen.

Die Preise für Pellets könnten in nächster Zeit weiter ansteigen
Wartungskosten. Zusätzlich zu den Heizkosten sind jährliche Kosten für die Wartung der Pelletheizung zu rechnen, dazu Kosten für den Schornsteinfeger, der die Abgasanlage in regelmäßigen Abständen (1- 2 mal jährlich) prüfen muss.
Die Kosten für die Wartung durch den Fachbetrieb bewegen sich gewöhnlich zwischen 250 und 450 EUR beim Einfamilienhaus. Für den Schornsteinfeger sind gewöhnlich jährliche Kosten zwischen 70 und 150 EUR zu rechnen, in einzelnen Fällen auch geringfügig mehr.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Einfamilienhaus, 140 m²
- ungedämmt, Baujahr 1971
- Pelletheizung mit Brennwerttechnik
- Kombispeicher, großes Speichervolumen
- Pelletsilo größer dimensioniert, hoher Einbau-Aufwand
- Öltank-Entsorgung zusätzlich notwendig (Stahltank, überdurchschnittliches Füllvolumen)
- Betriebskosten: Brennstoff-Kosten, Wartung und Schornsteinfeger
Posten | Preis |
---|---|
Pelletkessel | 12.500 EUR |
Pufferspeicher | 4.200 EUR |
Pelletlager | 4.500 EUR |
Öltank-Entsorgung | 3.800 EUR |
Einbau | 4.300 EUR |
Brennwerttechnik | 2.600 EUR |
Gesamtkosten | 31.900 EUR |
Betriebskosten | ca. 2.480 EUR jährlich |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Einfamilienhaus, 140 m²
- sehr hoher Dämmung (Neubau, Effizienzhaus 40)
- Pelletheizung ohneBrennwerttechnik, günstiger Pelletkessel
- einfacher Schichtladespeicher geringer Größe
- Pelletsilo durch Umbau des früheren Aufstellraums für den Tank
- Öltankentsorgung (Kunststofftank, geringes Füllvolumen)
- geringer Einbau-Aufwand
- Betriebskosten: Brennstoff-Kosten, Wartung und Schornsteinfeger
Posten | Preis |
---|---|
Pelletkessel | 6.500 EUR |
Pufferspeicher | 1.200 EUR |
Pelletlager | 1.100 EUR |
Einbau | 2.300 EUR |
Öltank-Entsorgung | 1.050 EUR |
Gesamtkosten | 12.150 EUR |
Betriebskosten | ca. 779 EUR jährlich |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Brennwertheizung einbauen
- Wartungsvertrag abschließen
- Hackschnitzelheizung erwägen
- Hybridheizung erwägen
Brennwertheizung einbauen
Brennwertheizungen bieten bei überschaubaren Mehrkosten noch einmal deutliche Einsparungen bei den Heizkosten. Durch ihren höheren Wirkungsgrad können sie den Brennstoff um 15 – 20 % effizienter nutzen – und sparen damit im gleichen Ausmaß Heizkosten. Die höheren Investitionskosten für den Einbau der Brennwert-Technik und die Mehrkosten des Kessels amortisieren sich also meist schon innerhalb weniger Jahre.
Wartungsvertrag abschließen
Das Abschließen eines Wartungsvertrags lohnt sich in den meisten Fällen. Neben den günstigeren Kosten für die (ohnehin zwingend notwendigen) jährlichen Wartungsarbeiten profitiert man dabei meist auch von einer bevorzugten Störungsbehebung und etwas geringeren Kosten beim Austausch von Verschleißteilen und künftigen Reparaturen. Da der Fachbetrieb die Anlage durch die regelmäßige Wartung bereits kennt, lässt sich eine Störungsbehebung in vielen Fällen auch schneller und problemloser durchführen.
Hackschnitzelheizung erwägen
Geringere Brennstoffkosten und stabilere Preise. Die Brennstoffkosten liegen bei Hackschnitzelheizungen gerade einmal halb so hoch wie beider Pelletheizung. Beide Heizsysteme arbeiten dabei mit dem gleichen Brennstoff – Holzresten.
Bei Hackschnitzeln wirkt sich aber die kaum notwendige Aufbereitung positiv aus. Als Abfallstoff fallen sie praktisch ständig in der Holzverarbeitung ständig an und können in dieser Form problemlos verheizt werden. Damit ist zu erwarten, dass die Brennstoffpreise für Hackschnitzel auch langfristig kaum nennenswert steigen werden. Gegebenenfalls findet man auch eigene, günstige Bezugsquellen für Hackschnitzel (z. B. nahegelegener Forst, eigener Wald).
Größeren Lagerbedarf beachten. Um eine Hackschnitzelheizung einzubauen, muss aber mit einer größeren Lagerfläche als für Holzpellets gerechnet werden. Gewöhnlich wird ein 2 – 3 mal so großer Lagerraum benötigt, wenn man Hackschnitzel statt Holzpellets lagern möchte.
Hybridheizung erwägen
Kombination Pelletheizung-Solarthermie. Eine Kombination aus Pelletheizung und Solarthermie bietet sich an, besonders wenn die Solarthermie-Anlage nicht nur zur Warmwasserbereitung sondern auch zur Heizungsunterstützung genutzt wird.
Hohe Förderungen und Heizkosteneinsparungen. Solche Kombinationen werden nicht nur staatlicherweise hoch gefördert, sondern bieten auch ein hohes Potenzial für zusätzliche Einsparungen.
Im Idealfall lassen sich durch die Solarthermie-Anlage bis zu mehr als 50 % der Pelletkosten einsparen (gesamter Warmwasserbedarf und 20 – 30 % der Heizkosten).
Optimale Auslegung vom Fachbetrieb planen lassen. Die optimale Auslegung der Solarthermie-Anlage und der Pelletheizung sowie die eingebaute Regelung sollte vom erfahrenen Fachbetrieb geplant werden, um eine optimale Wirtschaftlichkeit zu erreichen.
FAQ
Was kostet eine Pelletheizung?
In unserem Beispiel kostet der Einbau einer Pelletheizung in ein 140 m² großes Einfamilienhaus 18.100 EUR. Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die benötigte Leistung des Pelletkessels und die individuelle Ausführung des Kessels, die Größe und Einbaukosten für das Pelletlager und der individuell gegeben Einbau-Aufwand für Heizung und Pufferspeicher. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man sich für eine Brennwertheizung entscheidet (geringere Heizkosten durch höheren Wirkungsgrad) und einen Wartungsvertrag abschließt. Gegebenenfalls sollte man auch über den Einbau einer Hackschnitzelheizung (geringere Brennstoffkosten) oder über die Gestaltung als Hybridheizung (Pelletheizung-Solarthermie, bis zu 50 % geringere Heizkosten) nachdenken. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.