Küchenfronten folieren versus Küchenfronten streichen: ein Vergleich
Nicht jeder liebt den Umgang mit Pinsel und Farbe, obwohl die Ergebnisse recht ansehnlich sein können. Aber was, wenn die Farbe ständig kleckst und schmiert- und wenn Läufer und Fehlstellen die sorgsam bearbeitete Fläche entstellen?
Neben der nicht ganz so leichten Handhabung riechen Farben auch nicht immer besonders gut, sie enthalten flüchtige Stoffe, die eventuell sogar schädlich sein können. Wer seine Küchenfronten foliert, statt sie zu lackieren, geht all diesen Problemen aus dem Weg.
Hochwertige Folien entfalten keine intensiven Düfte, enthalten keine Schadstoffe, schmieren und klecksen nicht. Fehlstellen zu erzeugen, ist mit ihnen nicht möglich – und gegen Luftblasen und Falten gibt es probate Mittel. Warum also nicht beherzt zu Rakel und Schere greifen?
Die passende Folie für Ihr Küchenprojekt auswählen
Die Küche gehört zu den am häufigsten benutzten Räumen, deshalb wird irgendeine Billigfolie in diesem Fall nicht genügen. Schließlich müssen die beklebten Oberflächen vielfältigen Belastungen standhalten, von der mechanischen Nutzung über Hitze, Dampf bis hin zur Feuchtigkeit.
Moderne High-Tech-Folien halten all dies aus, sie stören sich auch nicht am Kontakt mit haushaltsüblichen Putzmitteln und lassen sich deshalb recht leicht hygienisch säubern. Halten Sie also nach einem Qualitätsanbieter Ausschau, wenn Ihnen etwas an einer möglichst langen Ihrer Folie Haltbarkeit liegt!
Natürlich zählt auch die Optik, wenn es darum geht, genau das passende Projekt zum Folieren der eigenen Küchenfronten zu finden. Auch in dieser Hinsicht hat sich in den letzten Jahren einiges getan, viele verschiedene, überraschend schöne Dekore stehen inzwischen zur Auswahl:
- Unifarbene matte und glänzende Folien sorgen für ein perfektes Bild.
- Auch die moderne, täuschend echte Betonoptik hat sich eingeschlichen.
- Marmor und Natursteindekore werden Ihre Küche vollständig verwandeln.
- Oder wie wäre es mit einer vorgetäuschten Lederoberfläche?
- Natürlich können Sie mit Ihrer Folie auch eine Holzart Ihres Geschmacks imitieren.
- Noch dazu bieten sich glamouröse Glitzer- und Glanzeffekte zur Zierde an.
- Die kühle Metalloptik in verschiedenen Farben befindet sich ebenfalls mit an Bord.
- Moderne und verspielte Muster zeigen sich ebenfalls auf verschiedenen Folien.
Vielleicht fallen Ihnen beim Stöbern im Netz noch einige andere Dekore auf, die nicht in diese Kategorien passen, wer weiß? An einem breitgefächerten Sortiment mangelt es in diesem Bereich jedenfalls nicht. Noch dazu besitzen viele Möbelfolien plastische Strukturen, die ihnen ein besonders edles Erscheinungsbild verleihen.
Was kostet eine hochwertige Küchenfolie?
Eine hohe Qualität schlägt sich zumeist auch im Preis nieder, selbstverständlich ist dies im Bereich der Küchenfolien auch der Fall. Wenn es im Baumarkt vielleicht schon Klebefolien ab etwa 3 Euro pro Meter bei 61 cm Breite gibt, lohnt es sich dennoch nicht unbedingt, dort zuzuschlagen!
Rechnen Sie für eine wirklich haltbare Möbelfolie, die fest auf dem Untergrund haftet und ie Belastungen des Arbeitsalltags aushält mit einem Preis von ungefähr 25 bis 40 Euro pro Meter und 1,22 Breite. Diese Produkte sind zumeist sogar antibakteriell und antistatisch, und sie lassen sich sogar bereits zugeschnitten bestellen.
Insgesamt summiert sich der Endpreis schon auf einige hundert Euro, wenn Sie die Fronten einer mittelgroßen Küche komplett selbst folieren möchten. Natürlich können Sie sich auch ein Profi-Team bestellen, das Ihre Fronten bearbeitet, dann fällt die Rechnung noch ein Stück höher aus.
Nun zur Praxis: So folieren Sie Ihre Küchenschränke!
Sie haben sich entschieden, selbst Hand anzulegen? Dann liefern wir Ihnen an dieser Stelle eine praktische Anleitung, die dazu dient, Ihr Folierungsprojekt perfekt gelingen zu lassen. Sie benötigen hierfür:
- Fettreiniger
- Hochwertige Möbelfolie
- Fusselfreier Lappen
- Zentimetermaß
- Rakel
- Schere
- scharfes Cuttermesser / Skalpell
- Föhn
- Stecknadel
1. Griffe und eventuell auch Scharniere abmontieren
Zu Ihrer eigenen Entlastung sollten Sie alles abmontieren, was bei der Folierung im Wege sein könnte: Dazu zählen vor allem die Griffe, aber vielleicht auch einige Scharniere.
2. Küchenfronten säubern
Anschließend säubern Sie sämtliche zu beklebende Oberflächen gründlich von Fett und und anderem Schmutz, damit die Folie einen tragfähigen Untergrund vorfindet.
3. Küchenfolie grob zuschneiden
Im nächsten Schritt messen Sie die erste zu beklebende Fläche aus und schneiden Ihre Klebefolie anhand der Kästchen auf der Rückseite der Trägerfolie grob zu.
4. Folie Stück für Stück aufkleben
Ziehen Sie nun das Trägerpapier am oberen Rand ab und setzen Sie den freigelegten Klebestreifen möglichst gerade am oberen Rand der ersten Front an. Streichen Sie die Folie mit den Fingern fest und arbeiten Sie sich danach Stück für Stück nach unten vor.
5. Folie festrakeln
Nutzen Sie Ihre Rakel dazu, um die Folie mit gleichmäßigem Druck auf die Oberfläche zur pressen. Rakeln Sie von der Mitte zu den Außenseiten hin und streichen Sie dabei eventuelle Luftblasen aus.
6. Klebefolie um Kanten herumziehen
Durch leichte Erwärmung mit dem Föhn wird die Folie weich und geschmeidig, so können Sie sie besser um die Kanten knicken. Nutzen Sie immer auch Ihre Finger, um die Folie sanft anzupressen.
7. Zuschnitt am Objekt
Der schlussendliche Zuschnitt erfolgt direkt am Objekt, dafür haben Sie sich das Skalpell oder Cuttermesser bereitgelegt. Auch die Schere ist weiterhin von Nutzen, wenn es darum geht, die Kanten passend zuzuschneiden.
8. Restliche Blasen entfernen
Zum Abschluss, wenn Sie die erste Fläche fertig haben, überprüfen sie mit der Stecknadel in der Hand noch einmal alles auf Luftblasen. Pieksen Sie die kleinen Hügelchen vorsichtig an und drücken sie mit den Fingern die Luft heraus, schon ist der kleine Schönheitsfehler beseitigt!
So korrigieren Sie Fehler beim Aufkleben
Im Eifer des Gefechts passieren immer irgendwelche Fehler: Mal ist die Folie schief aufgesetzt, dann wieder kommt es zu einem hässlichen Faltenwurf. Eine dickschichtige, hochwertige Folie lässt sich in diesem Fall wieder abziehen und neu ausrichten.
Dünne Billigfolien überstehen es im Gegensatz dazu oftmals nicht, wenn sie nach dem Aufkleben wieder angehoben werden: Sie verziehen sich oder reißen ein. Wie auch immer, es gelten beim Korrigieren stets die folgenden Regeln:
- Handeln Sie so schnell wie möglich, wenn Sie bemerken, dass etwas schiefläuft.
- Ziehen Sie die Folie so vorsichtig wie möglich wieder ab – und das so weit wie nötig.
- Konzentrieren Sie sich, damit beim zweiten Versuch alles gelingt.
- Versuchen Sie der Folie zuliebe einen dritten oder vierten Anlauf zu vermeiden.
Eine alte Küche mit Klebefolie ästhetisch erneuern
Zum Schluss noch ein paar Gedanken zur ästhetischen Seite Ihrer Umgestaltungsaktion: Sie werden sich sicher bereits Gedanken gemacht haben, welche Flächen Sie genau verwandeln möchten – und welche nicht, oder?
Wir empfehlen Ihnen, Ihre Küche möglichst einheitlich zu gestalten und den Klebefolienlook auch auf die Spülmaschine und eventuell den Kühlschrank auszudehnen. Einheitlich bedeutet natürlich nicht, dass Sie sämtliche Elemente mit exakt demselben Dekor schmücken müssen!
Es besteht nämlich auch die Möglichkeit, zwei verschiedene Folien miteinander zu kombinieren, um einen spannenden Kontrast zu erzeugen. Mixen Sie zum Beispiel ein Betondekor mit einigen wenigen Metalloberflächen, oder stellen Sie Rot und Weiß nebeneinander. Mehr als zwei Dekore sollten es aber besser nicht sein.
Klebefolie auch für die Arbeitsplatte der Küche möglich
Sogar die Arbeitsplatte der Küche lässt sich folieren, doch dabei sollten Sie umso mehr auf die hohe Qualität Ihrer Klebefolie achten. Sie sollte in diesem Fall so dickschichtig und robust wie möglich sein und außerdem auch leichten Säuren und Laugen standhalten.
Nach dem Bekleben föhnen Sie die gesamte Fläche noch einmal warm an, um die Klebkraft zu erhöhen. Die Fuge zur Wand verkleiden Sie mit speziellen Küchenleisten, die eine elastische Silikonlippe aufweisen: So schützen Sie die Ränder Ihrer Folie und sorgen dafür, dass kein Wasser hinter den Schrank läuft.
Unsere Gestaltungsvorschläge für Ihre Küche
Wir haben uns ein wenig im aktuellen Foliensortiment umgesehen und ein paar inspirierende Looks für Sie zusammengestellt. Vielleicht gefällt Ihnen einer unserer Vorschläge – oder Sie erhalten eine zündende Idee für ein eigenes Kreativ-Design:
Design | Foliendekore |
---|---|
Puristisch modern | Betonoptik mit Metallfolie |
Kühle Eleganz | Schneeweiß und Eisblau |
Kaminfeuer | Rot und Orange / Gelb |
Landhaus | Holzimitationen |
Glamour | Leder und Glitzereffekte |
Süße Schönheit | Wollweiß und Altrosa |
Farbenfreude | Grün und Gelb |
Naturstein | zwei verschiedene Marmorarten |
Modern Art | Künstlerische Gestaltungsmuster |
Antik Bronze und grauer Marmor | |
Palast | schwarzer Marmor und Gold |
Versuchen Sie, sich diese einzelnen Looks bildlich vorzustellen, um herauszufinden, was Ihnen am meisten liegt. Vielleicht entdecken Sie dabei ungeahnte Vorlieben in sich, die es lohnt, mit Mut und Tatendrang zu verwirklichen!