Vorteilhafte Eigenschaften von Kunstharzputz
Ein Kunstharzputz, auch als Dispersionsputz bezeichnet, bringt eine außergewöhnlich große Widerstandsfähigkeit mit. Er passt sich elastisch den Umgebungsbedingungen wie extreme Kälte oder großer Hitze genauso an wie hoher Feuchtigkeit. Risse im Kunstharzputz sind nahezu ausgeschlossen.
Die starke Haltbarkeit auf fast allen Arten von Untergründen machen ihn vielseitig in der Verwendung. Seine Beschaffenheit erlaubt geringere Auftragsstärken als bei mineralischen Putzen erforderlich. Eine weitere Eigenschaft, die augenscheinlich ein Vorteil ist, besteht in der stark Wasser abweisenden Wirkung und dem diffusionslosen Verschluss des Mauerwerks. Dieser Vorteil ist allerdings gleichzeitig ein Nachteil.
Nachteilige Eigenschaften von Kunstharzputz
Die nicht vorhandene Diffusionsfähigkeit des Kunstharzputzes lässt durch Niederschlag nass gewordenen Putz nur sehr langsam trocknen. Diese Eigenschaft schafft einen guten Nährboden für das Wachstum von Schimmel- und Pilzsporen. Im Innenbereich entfällt das „Atmen“ des Mauerwerks durch einen Kunstharzputz, was ebenfalls zu Schimmel, diesmal im Mauerwerk, führen kann.
Der hermetische Abschluss des Kunstharzputzes unterbindet in Innenräumen die natürliche Regulation der Luftfeuchtigkeit. Diese oft als angenehmes Raumklima empfundene Funktion führt bei Abwesenheit zu größerer Abhängigkeit von Heizsystemen und/oder Luftbefeuchtern.Wenn Kunstharzputz im Innenbereich genutzt wird, muss außerdem das Vorhandensein von organischen Kohlenstoffverbindungen berücksichtigt werden, die durch Ausdünstungen zu Geruchsentwicklung und schlechtestenfalls zu gesundheitlichen Auswirkungen führen können.
Vor- und Nachteile mineralischer Putze
Mineralische Putze bestehen aus Kalk, Zement, Gips, Tonerde, Quarzit oder Lehm. Diese Inhaltsstoffe sind diffusionsoffen und können „atmen“. Damit unterstützen sie die natürliche Regulierung der Luftfeuchtigkeit. Diese Eigenschaft kommt dem Erhalt des Mauerwerks entgegen. Die ausgleichende Wirkung auf das umgebende Klima unterstützt zudem das Unterbinden von Schimmel- und Pilzbildung. Hinzu kommt die alkalische Wirkung der Mineralstoffe, die den Sporen keinen Nährboden geben.
Mineralische Putze neigen anders als ein Kunstharzputz zu Rissbildungen, da ihre Flexibilität bei äußeren Veränderungen wie Hitze, Kälte und Feuchtigkeit geringer ist. Im Außenbereich müssen spezielle Putzmischungen verwendet werden, um den Witterungseinflüssen dauerhaft standhalten zu können.
Hersteller entwickeln Kombinationsputze
Die Hersteller von Putzen versuchen, durch das Kombinieren mineralischer Inhaltsstoffe mit Kunstharz, die Vorteile beider Putzarten zu verbinden. Insbesondere durch die Verwendung von Silikaten und Silikonen entstehen zumindest teilweise diffusionsoffene Kunstharzputze.
Silikonharzputze lassen die Feuchtigkeit von innen nach außen passieren und bieten gleichzeitig Schutz vor der äußeren Einwirkung von Feuchtigkeit und Nässe durch Niederschläge. Dadurch erhöht sich die Trockengeschwindigkeit, erreicht allerdings nicht die Schnelligkeit von diffusionsoffenen mineralischen Putzen. Silikatputze sind dem Kunstharzputz ähnlicher, mildern aber die „verschließende“ Wirkung auf das Mauerwerk ab.