Aufsitzende Mutter wird vom Bördelkragen gehalten
Um ein Kupferrohr ohne Löten abzudichten, es mit einem aus anderem Material bestehenden Verbundrohr zu verbinden und Fittings anzubringen, kann ein gebördeltes Rohrende eine Überwurfmutter den notwendigen Halt geben.
Die gleichmäßig und umlaufend nach außen gebogene Rohrendkante bildet einen Kragen, der in der Überwurfmutter als runde Arretierung dient. Das Gewinde der Überwurfmutter sitzt auf dem Außendurchmesser auf. Der Innendurchmesser des Kupferrohrs wird „unbehelligt“ weitergeführt und findet im Anschlussrohr oder einem Fitting seine Fortsetzung.
Weiche Kupferrohrenden umformen
Als mechanische und ohne kleben, löten oder schweißen mögliche Alternativ- oder Konkurrenzverbindung kann das Verarbeiten von Steckfittings am Kupferrohr gewählt werden. Das Bördeln und Verbinden mit Überwurfmuttern ist die preiswertere Lösung, wenn sich die Anschaffung oder die Leihe des Geräts mit der Anzahl der Verbindungen rechnet.
Eine gewisse Artverwandtschaft beim handwerklichen Vorgehen ist zwischen bördeln und aufweiten vorhanden. In beiden Fällen wird ein Kragen geschaffen, der gleichmäßig und umlaufend durch mechanische Umformung entsteht. Beim Bördeln dient der Kragen allerdings als Halterung, beim Aufweiten als Stecköffnung.
Praktische Hinweise und Tipps
- Sie können bei der Gas- und Wasserinstallation zwischen Klemmring-, Press- und Steckverbindungen wählen. Schneidringverschraubungen sind nicht erlaubt.
- Voraussetzung für eine dichte gebördelte Verbindung ist das gründliche und saubere Entgraten der Schnittkanten, die nach dem Bördeln in der Überwurfmutter zum Liegen kommen
- Für professionelles Bördeln sollte unbedingt ein Gerät genutzt werden, dass sowohl zöllige als auch metrische Skalierung und Einstellung besitzt.
In folgendem Video stellt ein erfahrener Hobbyhandwerker sein Bördelgerät und seine Vorgehensweise vor. Es kann als Anleitung dienen, da sich das Vorgehen auch auf andere Geräte übertragen lässt: