Verwendungsmöglichkeiten Kupferrohre
Kupfer ist ein vielseitiges Metall. Es ist sehr weich und lässt sich daher gut verarbeiten. Es ist aber auch gut gegen Laugen und auch Säuren beständig. Bei richtiger Montage und Wartung ist auch die Oxidation kein Thema. Selbst für Lebensmittel ist Kupfer bestens geeignet. So werden Kupferrohre entsprechend vielseitig eingesetzt:
- Wasserrohre (Trinkwasser, Heizung, Abwasser, Regenwasser, andere Betriebswasser)
- Gasleitungen für Flüssiggase und Erdgas
- in der Kältetechnik (für Kältemittel aus Gas und Öl)
- pneumatische Leitungen (Luft)
- hydraulische Leitungen (Öle)
- für sämtliche Temperaturbereiche (Heißwasser, Kaltwasser usw.)
Dafür stehen wiederum verschiedene Verbindungstechniken zur Verfügung. Die geläufigsten wären das Löten von Kupferrohren sowie das Pressen. Ob ein Kupferrohr gepresst oder gelötet wird, hängt neben individuellen Anforderungen auch von rechtlichen Vorgaben (DVGW, TRI, DIN EN, DIN EN ISO, RAL usw.) ab.
Der Kapillareffekt beim Löten
Beim Löten wird zudem zwischen dem Hart- und Weichlöten von Kupferrohren unterschieden, wobei das Hartlöten von Kupferrohren auch das Hochtemperaturlöten (HTL, ab 900 Grad Celsius) umfasst.
Beim Löten wird der Kapillareffekt genutzt. Ist ein Spalt klein genug, werden Flüssigkeiten buchstäblich hineingezogen. Das ist auch bei zum Löten ineinander gesteckten Kupferrohren so. Jedoch muss das Spaltmaß zwischen den beiden Kupferrohren zwischen 0,1 und maximal 0,2 mm liegen. Andernfalls kann der Kapillareffekt nicht genutzt werden. Das geschmolzene Lot läuft nicht ordnungsgemäß in den Spalt und die Lötverbindung ist minderwertig.
Die einzelnen Arbeitsschritte vom Ablängen zum Kalibrieren und Löten
Die Kupferrohre müssen jedoch oft abgeschnitten werden. Da Kupfer so weich ist, kann es sehr schnell zu Verformungen kommen. Selbst, wenn Sie wirklich korrekt arbeiten. Daher muss das Kupferrohr nun innen und außen entgratet und leicht gefast werden. Im Anschluss wird das Kupferrohr dann kalibriert.
Das Kalibrieren von einem Kupferrohr
Beim Kalibrieren wird der Soll-Durchmesser im perfekten Kreis wieder hergestellt. So wird sichergestellt, dass die Maße stimmen und der Kapillareffekt genutzt werden kann. Dazu wird erst ein Kalibrierdorn in das Rohr getrieben. Danach wird dann ein passender Kalibrierring oder Zylinder (auf die passende Größe laut Kupferrohrdurchmesser achten) über das Rohr getrieben. Damit ist das Kalibrieren abgeschlossen und das perfekte Maß zum Löten für die Ausnutzung des Kapillareffekts sichergestellt.