Die Last der Steine – selbst machen oder machen lassen?
- Die Entscheidung, die L-Steine – oder Winkelsteine, wie sie auch genannt werden, selbst zu setzen sollte wohl überlegt sein. Im Großen und Ganzen hängt die Antwort auf diese Frage von der Größe des Projekts ab, das Sie planen.
- Ausschlaggebend ist dabei tatsächlich: das Gewicht der eingesetzten Steine.
- Schon ein kleiner L-Stein mit einer Kantenlänge von 50 cm, wie er üblicherweise für Befestigungen verwendet wird, wiegt je nach Ausführung bereits rund 65 kg. Das macht es für einen einzeln arbeitenden Heimwerker schon schwer, ihn zu bewegen und dann auch noch exakt zu platzieren.
- Bei größeren Steinen, etwa mit einer Höhe von 50 Zentimetern und einer Kantenlänge von einem Meter, ist dann die 200-kg-Marke schon erreicht. Ohne Maschinen geht hier dann nichts mehr.
- Die Selbermachen-Alternative bleibt also auf einen sehr kleinen Bereich beschränkt. Im Vergleich dazu kann man auch noch recht massive Natursteinmauern als Hangstütze beispielsweise immer noch problemlos allein oder zu zweit herstellen.
Unterschätzen Sie niemals das hohe Gewicht von L- und U-Steinen. Vieles kann man allein einfach nicht mehr bewegen, und schon gar nicht exakt setzen!
Mit welchen Kosten muss man rechnen, wenn man L-Steine setzen lässt?
- Gleich vorweg – eine größere Konstruktion in Höhen von etwa einem Meter aufwärts ist aufgrund der umfangreichen Arbeiten und dem hohen Maschineneinsatz – aber auch schon aufgrund des Materialpreises mit L-Steinen enorm teuer, für solche Hangabstützungen kann man durchaus Kosten im mittleren vierstelligen Euro-Bereich ansetzen, bei Längen über 2-3 Meter ist man dann schon deutlich im fünfstelligen Bereich.
- Selbstmachen ist hier aufgrund des notwendigen Maschineneinsatzes und des hohen Steingewichts bei solchen Projekten nicht mehr möglich.
- Konstruktionen mit Pflanzsteinen sind – bis zu einer Höhe von 2,50 Meter hier oft deutlich günstiger, allerdings fallen auch entsprechende Kosten für das Fundament an, und die gesamte Konstruktion benötigt ab einer gewissen Höhe bereits sehr viel Platz in der Tiefe, der oft nicht vorhanden ist oder anders genutzt werden soll.
- Selbstbau ist hier prinzipiell möglich, allerdings stellt die hohe Menge an Schotter für die Hinterfüllungen, die Notwendigkeit, das Schottermaterial ausreichend zu verdichten und auch das Herstellen des Fundaments für viele Heimwerker hier schon ein erhebliches Hindernis dar, das auch wiederum nur mit professioneller Hilfe umgangen werden kann.
- Insgesamt liegen die Kosten – je nach örtlichen Gegebenheiten des Projekts – aber insgesamt immer noch niedriger.
Auch alternative Befestigungen mit Pflanzsteinen erfordern ab und an einen hohen Aufwand.
Wer kleinere Projekte vom GaLa-Bauer machen lässt – alternativ übernehmen das auch einige Pflasterer oft mit -, muss hier den Preis entsprechend dem tatsächlichen Aufwand oft aushandeln, Richtpreise sind hier schwierig, da der Aufwand oft sehr unterschiedlich ausfällt.
Gestaltungsmöglichkeiten mit L-Steinen im Garten
Mit L-Steinen lassen sich nicht nur Beeteinfassungen sondern auch Einfassungen für Wasserläufe, Hangabfangungen und Wegeeinfassungen machen. Auch Terassierungen und künstliche Höhenunterschiede lassen sich mit L-Steinen im eigenen Garten leicht herstellen – sofern man nicht zu große Steine wählt.
Was ist beim Selbst setzen zu beachten
Auf den Unterbau kommt es an
- Auch bei Verwendung kleinerer Steine ist der Unterbau wegen des hohen Steingewichts enorm wichtig. Er muss unbedingt ausreichend tragfähig sein, und deshalb aus einem mit der Rüttelplatte verdichtetem Sand-Kiesgemisch bestehen.
- Auf das verdichtete Gemisch aus Sand und Kies sollte dann zusätzlich noch eine dünne Betonschicht aufgebracht werden, auf der die Steine dann gesetzt werden können.
Hier nun eine kleine Anleitung, wie Sie beispielsweise eine Beetbegrenzung mit L-Steinen selbst herstellen können
-
Schritt 1: Heben Sie einen entsprechenden Graben aus. Die Tiefe sollten Sie hier auf die Steinhöhe abstimmen, berücksichtigen Sie dabei aber auch die Höhe des Fundaments, das aufgrund des hohen Gewichts auch für kleinere Steine unbedingt notwendig ist.
-
Schritt 2: Legen Sie das Fundament an. Am besten verwenden Sie dafür ein Sand-Kies-Gemisch, Sie können alternativ auch ein Basalt-Splitt-Sand-Gemisch verwenden, was sich bei größeren und damit schwereren Steinen empfiehlt. Dieses Fundament sollte möglichst mit einer Rüttelplatte verdichtet werden, damit es auch ausreichend tragfähig ist.
-
Schritt 3: Rüttelplatten können Sie in manchen Baumärkten für die Dauer Ihres Arbeitseinsatzes auch leihen. Zusätzlich ist auch eine Schicht Beton oder eine Mörtelausgleichsschicht aus Magerbeton empfehlenswert, die auch für einen Ausgleich des Fundaments dient. Achten Sie darauf, dass die Fundamentschicht möglichst eben und gut verdichtet ist.
-
Schritt 4: Beginnen Sie nun mit dem Setzen der Steine. Sie sollten dabei eine Schnur spannen, um ein korrektes Ausrichten der Steine sicherzustellen, daneben ist auch notwendig immer wieder mit der Setzlatte und der Wasserwaage den korrekten Sitz der Steine zu überprüfen.
-
Schritt 5: Höhenunterschiede können Sie mit zusätzlichen Schichten Magerbeton ausgleichen. Eine gerade Steinoberkante zu erhalten kann so manchmal knifflig werden, wenn das Fundament ungleichmäßig ist – und vor allem schweißtreibend, wenn man von Hand arbeitet.
-
Schritt 6: Wenn alle Steine sitzen, können Sie die Unterkante der Steine mit einem Basalt-Splitt-Sand-Gemisch zuschütten. Auch diese Schüttung muss wiederum verdichtet werden.
-
Schritt 7: Auf diese Schicht kommt dann eine Lage Vlies, um zu verhindern, dass sich das darüber liegende Erdreich mit dem Kies vermischt. Drainagen sind nur bei größeren Steinen erforderlich – bei kleineren Steinsetzungen geht es auch gut ohne.
-
Schritt 8: Falls Sie eine Drainage brauchen, müssen Sie das Drainagerohr in Vlies einwickeln und genau im Winkel der Steine verlegen. Nach dem Zuschütten können sie nun schichtenweise Erde auf das ausgelegte Vlies schütten, und ebenfalls wieder Schicht für Schicht verdichten. Wenn alles eben zugeschüttet ist, ist ihre Steinsetzung fertig.
Achten Sie unbedingt darauf, auch bei kleineren Steinen ausreichend Helfer und bei größeren Projekten die erforderlichen Maschinen zur Hand zu haben. Rüttelplatten sind auch für kleinere Projekte unumgänglich zum Verdichten von Fundament und Füllung.