Ansprüche an Stabilität und Statik
Geländebegrenzungen und Mauern aus L-Steinen haben fast immer die Aufgabe, Geländesprünge auszugleichen. Daraus resultiert eine hohe einseitige Druckbelastung des senkrechten Flügels, die zusätzlich durch den waagerechten Fußflügel aufgefangen wird. Damit den Belastungen sicher standgehalten wird, sind bei der Wahl der passenden L-Steine, der Normierung vom Hersteller und den Regeln beim Setzen einige Faktoren zu beachten.
Normen für die L-Steine in Material und Maßen
Betonfestigkeitsklassen
Die Klassen definieren die mögliche Krafteinwirkung in Newton auf den Quadratmillimeter Beton. L-Steine sollten der Festigkeitsklasse C35/45 angehören, also 35 bis 45 Newton standhalten.
DIN EN 13198
Allgemeine technische Spezifikation für Mauerscheiben und Winkelstützelemente, die als Betonstützwände zur Stützung von Böden, Erdaufschüttungen und verschiedenen losen Materialien verwendet werden.
DIN 18337 – 1979-10
Verdingungsordnung für Bauleistungen und allgemeine technische Vorschriften für Bauleistungen und Abdichtungen gegen nicht drückendes Wasser.
DIN EN 1997-1
Geotechnische Vorgaben für die Planung und Berechnung von Mauern aus L-Steinen.
DIN EN 1992-1-1
Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau von Betontragwerken.
Expositionsklassen
Sie beschreiben die Widerstandsfähigkeit der Betonart gegenüber umweltbedingten Einwirkungen jenseits der Statik. L-Steine sollten die Expositionsklassen XD1 für mäßige Feuchte und XF2 für mäßige Wassersättigung aufweisen. Seit 2017 sind die Klassen in Wassereinwirkungsklassen umbenannt.
Lastfälle und deren Bedeutung
Es gibt acht Lastfälle, die die Druckkraft definieren, die auf die L-Steine einwirken wird. Sie reicht von einem bis 33,3 Kilonewton pro Quadratmeter. Die Betonhersteller fertigen geprüfte Dimensionen für die einzelnen Lastfälle an. Für die Größen und Maße werden die oben genannten Normen angewendet und zusätzliche Bodenkennwerte berücksichtigt. Beispiele sind die Längenrelation zwischen den Flügeln und die Materialstärke.
Regeln bei der Bauausführung
L-Steine müssen mit Dehnungsfugen von fünf bis zehn Millimetern Breite verlegt werden. Gleichzeitig schützen die Fugen vor Beschädigungen an den Kanten der Elemente. Jedem L-Stein ist eine Einbindetiefe vorgegeben, die beschreibt, wie tief er mindestens in den Boden eingelassen werden muss, um stabil zu stehen.
Ein wichtiges Detail beim Abdichten der L-Steine und insbesondere der Fugen ist die Beschränkung auf schmale Streifen an den Innenseiten. Werden die Betonoberflächen vollständig mit einem Fremdmaterial wie Bitumen oder Folie abgedeckt, verändert sich die errechnete statische Belastung. Dies führt im ungünstigsten Fall zu einer Überlastung des Gewerkes aus L-Steinen.