Der Einsatz von Gipskartonplatten im Badezimmer
Sicherlich ist Ihnen bekannt, dass Baustoffe wie zum Beispiel Putze, die auf Gips basieren, außen nicht eingesetzt werden können. Gips nimmt aus der Luft sehr stark Feuchtigkeit auf. Nun ist das Badezimmer zwar nicht im Freien, aber es werden dennoch sehr hohe Luftfeuchtigkeitswerte erreicht. Eine herkömmliche Gipskartonwand als Leichtbauwand im Badezimmer wird daher ausscheiden, werden viele Heimwerker vielleicht denken.
Spezielle Leichtbauplatten für das Badezimmer
Doch längst hat die Baustoffindustrie hervorragende Lösungen entwickelt. Nicht nur spezielle Gipskartonplatten, die in feuchten Räumen eingesetzt werden können, bietet der Fachhandel. Gerade für die Leichtbauwand im Feuchtraum wie dem Badezimmer haben die Anbieter erstklassige und umfassende Lösungen entwickelt:
- spezielle Trockenbauplatten, für Feuchträume geeignet (in der Regel an der grünen Färbung zu erkennen)
- spezielle Spachtelmassen für Feuchträume
- flüssige Dichtfolie zum vollflächigen Auftragen auf die montierten Leichtbauplatten
- Manschetten und Dichtbänder für Ecken, Kanten und Sanitäranschlüsse
Die Stärke und Tragfähigkeit der Leichtbauwand ist ebenfalls wichtig, da gerade im Badezimmer abschließend ein keramischer Belag wie Fliesen montiert wird. Dazu müssen das Ständerwerk aus Metallprofilen und die Leichtbauplatten ebenfalls aufeinander abgestimmt werden.
Plattenlagen und Ständeraufbau
Herkömmlich beträgt der Ständerabstand 62,50 cm. Dazu ist jedoch die entsprechende Plattenstärke entscheidend. Entweder verwenden Sie Gipskartonplatten mit 20 mm Stärke einlagig oder wählen eine Doppelbeplankung (zweilagig) mit jeweils 12,50 mm. Wollen Sie weniger starke Trockenbauplatten verwenden, muss der Abstand der Ständer entsprechend verkürzt werden.
Bedenken Sie darüber hinaus, dass die Tragkraft insbesondere im Bereich von (hängenden) WCs oder Waschbecken besonders hoch sein muss. Hier werden spezielle Vorwandbauten mit einem Metallrahmen verwendet. Sie können aber auch das Metallständerwerk doppelt ausführen. Achten Sie dann jedoch darauf, dass beide Ständerwerkreihen kraftschlüssig miteinander verbunden sind.
Nicht geeigneter Untergrund als Badezimmerlösung
Achten Sie bei der Materialwahl auch darauf, dass die Schnellbauschrauben auf die besonderen Bedingungen in Badezimmer ausgerichtet sind. Zudem ist auch nicht jeder Untergrund geeignet. Kalkputze und Gipsputze als Untergrund sind ungeeignet für einen Feuchtraum.
Montieren und abdichten der Leichtbauplatten
Montieren Sie nun die Trockenbauplatten mit den Schnellbauschrauben und verspachteln dann Schraubensenklöcher und Fugen. Anschlussfugen und Konstruktionsfugen werden mit Silikon verfugt. Das gilt ebenso für vorhandene Sanitäranschlüsse. Nach dem Schleifen der Trockenbauplatten wird die Flüssigfolie (51,90€ bei Amazon*) aufgetragen. Insbesondere im Bereich der Verspachtelungen, an Ecken, Kanten und im Bereich mit besonders hoher Nässe (zum Beispiel Dusche).
Nach dem Auftragen der Flüssigfolie werden Dichtmanschetten aufgesetzt, wo sie benötigt werden. Es handelt sich im Prinzip um einen Bogen (wie ein Bogen Papier) spezielle Dichtung. Diese wird einfach zurechtgeschnitten und dann über Rohranschlüsse auf die Leichtbauplatten montiert.
Abschließende Abdichtung
Nachdem nun alle wichtigen Bereiche grundsätzlich abgedichtet sind, erfolgt eine weitere, nun vollflächige Beschichtung mit dem flüssigen Kunststoff. In Ecken und an Kanten verwenden Sie Pinsel, an großflächigen Plattenbereichen eine Farbrolle wie beim Streichen. Nun ist die Leichtbauwand im Badezimmer fertig und kann mit dem gewünschten Belag wie zum Beispiel aus Fliesen belegt werden.
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