Grundlegende Vorgehensweise
Maschinenputz erfolgt unter Verwendung von speziellen Putzmaschinen. Der fertig gemischte Putz wird über einen Mörtelspritzkopf an die Wand gespritzt und danach mit 1 – 1,5 Meter langen Glättkellen glatt abgezogen.
Putzmaschinen
Bei Putzmaschinen unterscheidet man grundlegend zwischen zwei verschiedenen Typen: Solchen mit Kolbenpumpen und solchen mit Schneckenpumpen.
Putzmaschinen mit Kolbenpumpen
Ein pumpender Kolben baut bei diesen Maschinen den Förderdruck auf. Dazu läuft ein Ausgleichskolben, um das Pulsieren des Materialflusses auszugleichen. Bei sehr alten Modellen ist dafür ein sogenannter Windkessel eingebaut, der den Ausgleichskolben ersetzt.
Die Handhabung von Kolbenpumpen ist komplizierter und erfordert einiges an Erfahrung. Sie sind außerdem wesentlich unhandlicher als Schneckenpumpen.
In vielen Betrieben wurden diese Pumpen in den letzten Jahren deshalb durch die einfacher zu bedienenden Schneckenpumpen ersetzt.
Mit Kolbenpumpen können in der Regel auch keine gipshaltigen Putze verarbeitet werden.
Putzmaschinen mit Schneckenpumpen
Bei diesem Maschinentyp wird der Förderdruck durch eine in einer Gummihülle rotierende Förderschnecke aufgebaut.
Schneckenpumpen sind universell einsetzbar und wesentlich handlicher und einfacher zu bedienen als Kolbenpumpensysteme. Sie sind dafür aber auch etwas verschleißanfälliger.
Bei Förderpumpenmaschinen muss die Schneckenpumpe mit einem davor angebrachten Durchlaufmischer betrieben werden, der den Trockenmörtel mit der richtigen Wassermenge abmischt. Dafür sind größere Schlauchlängen möglich, die Drehzahl und damit die Fördermenge kann eingestellt werden. Das ist in vielen Bereichen sinnvoll.
Andere Maschinen mischen direkt in der Schnecke über einen Mischwendel den trockenen Mörtel (5,54 € bei Amazon*) mit der richtigen Wassermenge. Danach wird der pumpfähige Putzmörtel über die Förderschnecke zum Mörtelspritzkopf befördert.
Eine Anpassung der Fördermenge ist bei diesen Maschinen nur über die Verwendung unterschiedlicher Gummimäntel der Schnecke möglich. Die Auswahl des Gummimantels wird von folgenden Gegebenheiten bestimmt:
- der Körnung (je feiner, desto härter der Gummimantel)
- Art des Putzes (Grundputze benötigen höhere Förderleistungen als Strukturputze)
- Fördermenge allgemein
Maschinenputze
Nicht jeder Putz kann mit der Putzmaschine verarbeitet werden. Verarbeitbar sind nur sogenannte Maschinenputze. Sie können als gewöhnliche Sackware gekauft, und natürlich auch von Hand verarbeitet werden.
Ein 30 kg Sack liegt im Durchschnitt bei rund 6 EUR im Baumarkt und reicht etwa für 3 m² bei üblicher Auftragsstärke im Innenbereich.
Nachteile von Maschinenputzen
Ein sehr gewichtiger Nachteil ist, dass Maschinenputze bis zu 5% chemische Zusatzstoffe enthalten. Naturbelassene Mineralputze lassen sich ohne diese Zusatzstoffe mit Putzmaschinen nicht verarbeiten.
Das hat eine negative Wirkung auf die Umwelt und möglicherweise auch auf die Gesundheit der Bewohner, da diese Stoffe unter Umständen später ausdünsten können.
Im Bereich der Denkmalpflege wird ebenfalls nur ungern mit Maschinenputzen gearbeitet, da die Haftung der Feinputze auf Maschinenputzgrund nicht besonders hoch ist. Durch die hohe Glättung gehen dabei zudem auch feinere vorhandene Strukturen verloren.
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