Wasserrohrbruch oder andere Ursache
Wenn eine Mauer feucht wird, ist das in fast allen Fällen auf bauhandwerkliche Mängel zurückzuführen. Augenfällig sind Fehler bei Abdichtung und Isolation, aber auch Salze, deren Bildung und Einwirken sind eine häufige Ursache. Vor dem trocken legen einer Mauer ist die Ursachenforschung und das Ergründen des tatsächlichen Schadbestands unverzichtbar. So oft bauhandwerkliche Fehler zu finden, so oft werden bei der Mangeldiagnose falsche Schlüsse gezogen.
Bevor eine aufwendig saniert wird, sollte bei der gründlichen Bestandsaufnahme an physikalische Gesetzmäßigkeiten gedacht werden, die nicht jedem Laien geläufig sind. Nach dem Ausschließen rein mechanischer übermäßiger Wasserzuführungen durch undichte Rohre oder verstopfte Drainagen muss das Mauerwerk beurteilt werden. Bei einem mechanischen Leck muss nach dem trocken legen die Mauer neu abgedichtet werden.
Sommerkondensation oder Salzanreicherung
Wenn die Feuchte vor allem oder ausschließlich auf einer Mauerinnenseite zum geschlossenen Raum hin auftritt, kann die Feuchtigkeit aus regelmäßiger Kondensation entstehen. Die Ursache ist ein unvorteilhafter bis fehlerhafter Luftaustausch vor allem im Sommer. Bei dieser Ursache kann ein Sanierputz zum Austrocknen ausreichen, wenn gleichzeitig der Luftaustausch im Innenraum verbessert und optimiert wird.
Sehr häufig sind Salze im Mauerwerk die Ursache für die Feuchtigkeit. Mauersalpeter, Streusalzspritzer und andere Salzanreicherungen „ziehen“ das Wasser in die Mauer. Nach dem Messen des Salzgehalts der Mauersteine muss beim trocken legen zuerst das Salz neutralisiert werden, bevor bauliche Isolationsmaßnahmen gegen den erneuten Eintritt ergriffen werden können.
So können Mauern trocken gelegt werden
1. Drucklose Injektion
Nach unten angeschrägte Bohrlöcher werden mit zäher Dichtungsmasse gefüllt, die sich mittels Schwerkraft in der Mauer verteilt. Sie dichtet gegen aufsteigende Feuchtigkeit ab, entsorgt aber bestehende Feuchtigkeit nicht.
2. Erhitzte Injektion
Durch das Erhitzen verteilt sich die eingebrachte Dichtmasse (9,90 € bei Amazon*) schneller und besser und verdrängt bei richtiger Anwendung teilweise wassergefüllte Kapillaren.
3. Niederdruckinjektion
In mehreren Arbeitsgängen wird eine Mikroemulsion aus Silikon in das Mauerwerk eingedrückt und verdrängt bei jedem Gang das Wasser aus den Kapillaren.
4. Mauersägeverfahren
Beim mechanischen stufenweisen Aufschneiden des Mauer wird eine Dichtungsschicht aus Kunststoff oder Edelstahl in die Mauer montiert, die aufsteigende Feuchtigkeit unterbindet.
5. Elektrische Dipoltrocknung
Das Anbringen von mehreren Elektroden in der Mauer verdrängt durch Abstoß das darin befindliche Wasser und verhindert den Nachfluss. Widersprüchlich wird die Möglichkeit bewertet, Salz-Ionen auf diese Weise zu binden.
6. Sanierputz
Im Prinzip ein saugender Putz, der oft nur kaschierende Wirkung hat. Eine besondere Variante ist der so genannte „Opferputz“, ein einfacher Kalkputz. Er wird aufgetragen und mehrmals erneuert, nachdem er Feuchtigkeit aus der Mauer aufgenommen hat.
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