Ursachen für Feuchtigkeit im Mauerwerk
Die Ursachen, warum Mauerwerk durchfeuchtet ist, können recht vielfältig sein. Häufig gibt es auch mehrere Ursachen, die zusammenspielen. Werden nicht alle Faktoren gründlich und dauerhaft beseitigt, kommt es immer wieder zu einer Durchfeuchtung.
Die Folgen können langfristig die Zersetzung des Mauerwerks sein und damit häufig auch eine Verringerung der Tragfähigkeit (Gefahr für die Standsicherheit des gesamten Gebäudes). Feuchtigkeit im Mauerwerk sollte man also nie auf die leichte Schulter nehmen. Der „eben feuchte Keller“ kann die Ursache für den Tod des Hauses sein.
Denken Sie bei der Ursachensuche vor allem an:
- Feuchtigkeit von außen (Schlagregen, drückendes Grundwasser, undichtige Regenrinnen, etc.)
- Feuchtigkeit von innerhalb der Wand (undichte Wasserrohre, Rohrbrüche)
- Kondenswasserbildung (Wärmebrücken)
- unsachgemäß ausgeführte Dämmmaßnahmen (Taupunkt hat sich ins Innere de s Mauerwerks verlagert
- Beschädigungen am Putz oder an der Mauer selbst
- aufsteigende Feuchtigkeit
- unsachgemäß ausgeführte (oder nicht vorhandene) Abdichtung der Mauer im Erdreich (bei Grundmauern)
- zu geringe Heizleistung
- dauerhaft zu hohe Luftfeuchtigkeit in feuchtigkeitsbelasteten Räumen (Badezimmer, Küche)
Die Ermittlung der Ursache kann sich in vielen Fällen also recht aufwändig gestalten. Wenn Sie dauerhafte Feuchtigkeit in einer oder in mehreren Wänden feststellen, die nicht mehr abzutrocknen scheint, sollten Sie unbedingt einen erfahrenen Bausachverständigen zu Rate ziehen.
Feuchtigkeitsmessung des Mauerwerks
Eine recht gute Hilfe bei der Ermittlung der Ursache oder der Quelle der Feuchtigkeit können Feuchtigkeitsmessgeräte für unterschiedliche Baustoffe sein. Mit ihnen lässt sich häufig der Ursprungsort der Feuchtigkeit ermitteln, und auch die Stärke der Durchfeuchtung recht genau messen. Damit können Maßnahmen deutlich besser geplant werden.
Verfahren zum Trockenlegen von Mauern
Abhängig von der festgestellten Ursache können unterschiedliche Trockenlegungsverfahren zum Einsatz kommen:
Trockenlegungsverfahren | Einsatz bei |
---|---|
Injektionsverfahren drucklos | meist im Keller, nur bei Durchfeuchtung von maximal 50 % |
Injektionsverfahren mit Aufheizung | in allen Fällen möglich |
Injektionsverfahren mit Niederdruck | wenn schnelle und kontrollierte Trocknungen nötig sind |
Schleierinjektion | bei Wänden, wo Innen- und Außenseite die Verteilung des Mittels zulassen |
Einschlagbleche | bei aufsteigender Feuchtigkeit innerhalb des Mauerwerks (Feuchtigkeitssprere) |
Abdichtung mit Bitumenbahnen | gegen Erdreich und drückendes Wasser, Außenmauern |
Bitumendickbeschichtungen (Schwarze Wanne) | Abdichtung von außen, Außenwände, Sockel (untherhalb) |
Nach Wasserschäden – wo also die Wand noch von selbst trocknen kann – werden häufig nur Trocknungs- und Entfeuchtungsgeräte eingesetzt