Verschiedene Wege zum gebogenen Ziel
Grundsätzlich lässt MDF sich mit etwas Aufwand zwar biegen, doch ob es hinterher noch den Anforderungen entspricht, ist eine andere Frage. Die absolut einfachste und oft auch schönste Variante ist MDF, das bereits auf einer Seite mit Schlitzen versehen ist und so leicht gebogen werden kann.
Methoden im Überblick
- Form-MDF kaufen
- Wasser zum Biegen nutzen
- Ammoniak
- Schlitze in die MDF-Platten fräsen oder sägen
a) Wasser und Geduld
Das MDF wird nach und nach immer wieder mit ein wenig Wasser eingesprüht und gleichzeitig über ein rundes Werkstück gelegt und mit schweren Gegenständen beschwert. Die andere Variante sind Zurrgurte, die man um die Platten legt, um sie nach und nach in die richtige Form zu bringen.
Nachteil ist, dass diese Methode mit besonders dickem MDF gar nicht erst funktioniert und es zum anderen je nach Qualität nach dem Trocknen nicht mehr besonders gut aussieht. Das MDF kann sich in sich verbeulen und sogar kleine Falten schlagen.
b) Ammoniak biegt alles
Statt Wasser zu verwenden, wie in der oberen Methode, wird hierbei Ammoniak verwendet. Doch um es gleich vorwegzusagen, sollte man die Finger davon lassen. Das Holz selbst dünstet später auch nach dem Trocknen noch Gift aus und die Arbeit selbst ist schon überaus gefährlich.
c) Schritt für Schritt MDF biegen und Rillen einsägen
Besonders wenn Sie nicht die ganze Platte biegen möchte, sondern vielleicht nur die Enden einmal halbrund abknicken möchte, ist es am Einfachsten selbst Schlitze einzuarbeiten, wo sie benötigt werden.
- MDF Platten
- Handkreissäge / Fräse
- Zollstock
- Bleistift
- Latte / Lineal
1. Platte einspannen
Die Platte sollten Sie sicher befestigen, damit sie nicht während der Arbeiten verrutschen kann.
2. Messen und anzeichnen
Je nachdem, wie weit die Platte gebogen werden soll, werden mindestens drei Schlitze in einem bestimmten Abstand benötigt. Soll die Platte komplett gebogen werden, müssen die Schlitze gleichmäßig über die Platte verteilt werden.
Die Schlitze dürfen weder zu dicht zusammenstehen und auch nicht zu weit auseinanderliegen. Wenn Sie sich noch unsicher sind, schauen Sie sich vorher die fertigen Platten im Baumarkt an, so bekommen Sie einen guten Eindruck wie Ihr Ergebnis aussehen sollte.
3. Säge oder Fräse einstellen
Die Eintauchtiefe des Werkzeugs sollten Sie sehr exakt einstellen. Sie sollte zwar tief genug ausfallen, damit das MDF-Holz sich biegen lässt, doch es muss genug stehen bleiben, um die Stabilität und den Zusammenhalt des Holzes zu gewährleisten.
Wenn Ihre Säge sich schräg einstellen lässt und Sie sehr starkes MDF haben, können Sie ganz stilecht keilförmige Schlitze aussägen, was zu einem noch besseren Ergebnis führt.
4. Latte anlegen als Lineal
Wenn Sie kein so langes Alulineal passend zu Ihrer Säge besitzen, sollten Sie die Säge an einer Latte entlangführen, um die Schlitze exakt gerade zu bekommen.