Das Biegen von Holz allgemein
Herkömmliches Massivholz lässt sich mit Wasserdampf relativ gut biegen, erfordert aber ein hohes Maß an Erfahrungen. Denn jedes Stück Massivholz unterscheidet sich stark auch von Hölzern der gleichen Holzart. Etwas einfacher ist das Biegen von Sperrholz. Es gibt sogar verschiedene Materialien, die anstelle von Sperrholz eingesetzt werden können.
- Sperrholz
- Biege-Sperrholz
- MDF-Biegeplatten
Sperrholz lässt sich leichter als Holz biegen
Grundsätzlich sind die Techniken zum Sperrholz biegen stark mit denen verwandt, die zum Biegen von massivem oder verleimtem Holz verwendet werden. Das bedeutet, die wichtigsten Bestandteile, die Sie benötigen, wären Wasserdampf oder Feuchtigkeit und eine Biegehilfe.
Nachteile beim Sperrholzbiegen
Sperrholz ist jedoch ausgesprochen trocken. Normalerweise lässt sich sehr trockenes Holz nicht biegen. Bei dünnem Sperrholz ist das anders. Bei sehr dünnen Sperrholzplatten kann es sogar sein, dass es ausreicht, wenn Sie die Sperrholzplatten nur kräftig genug in Wasser einweichen. Natürlich ist aber das Aufweichen in heißem Wasserdampf eindeutig zu bevorzugen.
Wasserdampf zum Sperrholz biegen
Der Dampf muss dazu eine Temperatur von 100 Grad erreichen, außerdem darf sich kein Druck aufbauen. Für kleinere Sperrholzplatten können Sie sich daher leicht einen Dampfbehälter bauen. Außerdem benötigen Sie auch noch Spanngurte und eventuell eine Negativform oder das Formstück, auf welches das gebogene Sperrholz geklebt werden soll.
Denn gerade Sperrholz neigt auch nach dem trocknen dazu, sich wieder unkontrolliert zu verbiegen. Daher werden gebogene Sperrholzteile oftmals schon während des Biegens an entsprechende Elemente angeklebt – insbesondere, wenn das Sperrholz ohne Wasserdampf geklebt wurde.
Das Thonet-Prinzip
Vorzugsweise haben Sie eine Negativform. Dann sollte außen ein Biegeband oder eine Biegeplatte (ebenfalls in der entsprechenden Biegung) aus Metall über das Sperrholz gelegt werden. Darüber wird das Sperrholz dann gebogen und anschließend mit den Spanngurten fixiert. Diese Vorgehensweise entspricht dem seit beinahe 200 Jahre anerkannten und immer noch aktuellen Thonet-Prinzip.
Nach dem Thonet-Prinzip effektiver biegen
Das Biegeband oder die Biegeplatte nimmt einen Teil der Kräfte auf, die ansonsten auf die Außenseite des Sperrholzes wirken würden. Damit wird das Sperrholz biegsamer als herkömmlich und reißt auch später. Sie müssen jedoch immer bedenken, dass selbst biegsames Sperrholz nur bis zu einem bestimmten Grad biegsam ist.
Alternativen zu Sperrholz
Je nach Anwendung können Sie aber auch auf die bereits erwähnten und besonders dünnen MDF-Platten zurückgreifen, ebenso, wie auf spezielles Biegesperrholz. Diese Materialien können Sie in der Regel ohne Wasser bzw. Wasserdampf verformen, dafür sind sie an entsprechenden Negativ-Gegenstücken noch während des Biegens festzuleimen. Natürlich müssen auch diese Sperrholzarten bis zum Aushärten des Klebers mit einem Spanngurt fixiert werden.