Lässt sich Merinowolle überhaupt färben?
Die großen Anbieter für Färbemittel empfehlen ihre Produkte durchaus auch für Wolle. Strickjacken und Pullis lassen sich also farblich umgestalten, auf relativ einfachem Wege, ohne dass dafür ein Experte eingeschaltet werden muss.
Die Sache hat allerdings einen Haken: Sogenannte Edelwollen sind von der Färbung im Heimgebrauch ausgeschlossen. Dazu gehören Angora, Mohair, Kaschmir und eben auch Merino. Der Grund dafür liegt in der hohen Färbetemperatur.
Warum kann ich Merinowolle nicht daheim färben?
Kleidungsstücke aus Wolle müssen im sogenannten Topf-Färbeverfahren behandelt werden. Hierbei ist eine Temperatur von 60 Grad nötig, darunter geht es nicht. Andere Wollsorten lassen sich noch allmählich auf diese Temperatur erwärmen, ohne zu verfilzen.
Merinowolle aber verzeiht diese Behandlung auch dann nicht, wenn Sie sich vorsichtig an 60 Grad herantasten. Normalerweise vertragen die Fasern höchstens 30 bis 40 Grad, darüber ist Schluss.
Auch bei anderen Wollsorten sind Verfilzen und Einlaufen nicht ganz ausgeschlossen, wenn Sie diese mit heißem Wasser konfrontieren. Ein kleines Glücksspiel bleibt das Färben von Wolle also immer, darum sollten Sie sich diesen Schritt gut überlegen.
Ist für Wollstoffe eine Waschmaschinen-Färbung möglich?
Wollstoffe erleiden bei der Waschmaschinenfärbung einen Temperaturschock – erst recht die Edelwolle. Das Aufheizen geschieht zu schnell und es folgt eine kaum weniger zügige Abkühlung. Setzen Sie darum ausschließlich auf das Topffärben, aber nicht für Merino.
bei der normalen Maschinenwäsche arbeiten Sie ohnehin mit niedrigen Temperaturen, wenn Sie den Stoff nicht gleich mit der Hand säubern. Dann ist der Temperaturschock nicht gegeben und die Wolle bleibt heil.