PE-Rohr Durchmesser: Welcher ist der Richtige?
Die Wahl des passenden Durchmessers für ein PE-Rohr beeinflusst die Funktionalität erheblich und hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Einsatzgebiet
- Trinkwasser: In der Regel sind Durchmesser von 25 mm bis 63 mm üblich.
- Gartenbewässerung: Für kleinere Systeme sind 20 mm bis 32 mm Durchmesser geeignet.
- Gasversorgung: Hier genügen oft 16 mm oder 20 mm Durchmesser.
Länge und Verlauf der Leitungen
- Kurze Strecken (bis 50 Meter): Im Garten reichen oft 20 mm PE-Rohre.
- Längere Strecken (über 50 Meter): Größere Durchmesser ab 25 mm sind empfehlenswert, um Druckverluste zu minimieren.
Anzahl der Entnahmestellen
- Einzelne Entnahmestellen: Meist genügen 20 mm im Durchmesser.
- Mehrere Entnahmestellen: Ein Durchmesser ab 25 mm sorgt für stabilen Wasserfluss.
Wandstärke und Druckanforderungen
PE-Rohre sind nach ihrem SDR (Standard Dimension Ratio) klassifiziert, dem Verhältnis von Außendurchmesser zu Wandstärke. Ein kleinerer SDR-Wert bedeutet eine dickere Wand und höhere Druckbeständigkeit. Zum Beispiel ist ein Rohr mit SDR 11 für bis zu 16 bar Betriebsdruck geeignet.
Materialdichte (PE 40, PE 80, PE 100)
Rohre mit unterschiedlichen Materialdichten haben spezifische Schutz- und mechanische Eigenschaften:
- PE 40: Für weniger anspruchsvolle Anwendungen.
- PE 80: Standard für Trinkwasserleitungen.
- PE 100: Höchste Druckfestigkeit und Langlebigkeit, besonders bei Erdverlegung wichtig.
Berücksichtigen Sie diese Kriterien, um sicherzustellen, dass Ihre PE-Rohrinstallation effizient und langlebig ist. Bei Unsicherheiten konsultieren Sie eine Fachkraft oder technische Unterlagen.
PE-Rohr Durchmesser Tabellen
Die folgenden Tabellen unterstützen Sie bei der Auswahl des passenden PE-Rohrdurchmessers entsprechend Ihren Anforderungen unter Berücksichtigung der verschiedenen Anwendungen und Druckanforderungen.
PE-Rohr Außendurchmesser und Innendurchmesser
Außendurchmesser (mm) | Innendurchmesser (mm) | DN | Anwendung |
---|---|---|---|
20 | 16 | DN15 | Trinkwasser, Gartenbewässerung |
25 | 21 | DN20 | Trinkwasser, Gartenbewässerung |
32 | 28 | DN25 | Hausanschluss Wasser, Gartenbewässerung |
40 | 35 | DN32 | Hausanschluss Wasser |
50 | 44 | DN40 | Wasserverteilung |
63 | 55 | DN50 | Wasserverteilung |
75 | 66 | DN65 | Hauptleitungen |
90 | 80 | DN80 | Hauptleitungen |
110 | 96 | DN100 | Hauptleitungen |
Druckstufen und Wandstärken
Außendurchmesser (mm) | Wandstärke (mm) | Betriebsdruck (PN) | Anwendung |
---|---|---|---|
20 | 2.0 | 12.5 | Hausinstallation, Trinkwasser |
25 | 2.3 | 12.5 | Trinkwasser |
32 | 3.0 | 12.5 | Trinkwasser |
40 | 3.7 | 12.5 | Trinkwasser |
50 | 4.6 | 12.5 | Trinkwasser |
63 | 5.8 | 12.5 | Trinkwasser |
75 | 6.8 | 12.5 | Trinkwasser |
90 | 8.2 | 12.5 | Trinkwasser |
110 | 10.0 | 12.5 | Trinkwasser |
Diese Angaben sind Beispiele und können je nach PE-Rohrtyp und Hersteller variieren. Überprüfen Sie immer die genauen technischen Spezifikationen für Ihr spezifisches Projekt.
Den passenden Durchmesser ermitteln
Um den passenden Durchmesser für Ihr PE-Rohr zu ermitteln, klären Sie zuerst den Verwendungszweck Ihrer Installation. Dies beeinflusst die erforderlichen Rohrdimensionen erheblich:
Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Anwendungsbereich definieren:
- Trinkwasser: Gängige Durchmesser sind 25 mm bis 63 mm.
- Gartenbewässerung: Für kleine Systeme reichen 20 mm bis 32 mm.
- Gasversorgung: Kleinere Durchmesser wie 16 mm oder 20 mm sind ausreichend.
2. Druck und Durchflussmenge berücksichtigen:
- Hohe Druckanforderungen: Verwenden Sie Rohre mit geringerem SDR-Wert, z.B. SDR 11 für bis zu 16 bar.
- Größere Durchflussmengen: Größere Durchmesser minimieren Druckverluste, besonders bei langen Leitungen.
3. Fließweg und Rohrreibung beachten:
- Berechnen Sie für den längsten Fließweg das Rohrreibungsdruckgefälle.
- Maximal zulässige Fließgeschwindigkeit beachten, z.B. maximal 2 m/s bei Hausanschlussleitungen.
4. Innendurchmesser und Wandstärke prüfen:
- Der Innendurchmesser beeinflusst die Durchflusskapazität.
- Die Wandstärke bestimmt die Druckbeständigkeit eines Rohres. Beispiel: Ein Rohr mit 20 mm Außendurchmesser und 2 mm Wandstärke hat einen Innendurchmesser von 16 mm.
5. Installation:
Größere Durchmesser sind bei mehreren Entnahmestellen oder langen Leitungen empfehlenswert, um Druckverluste zu minimieren.
Diese Schritte helfen Ihnen, den PE-Rohrdurchmesser genau auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen. Bei Unsicherheiten oder spezifischen Anforderungen sollten Sie eine Fachkraft oder technische Dokumentationen zu Rate ziehen.
Praktische Tipps
Für eine erfolgreiche und langlebige PE-Rohrinstallation sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:
- Vorbereitung der Rohre: Nach dem Zuschneiden der Rohre, sollten die Schnittstellen sauber und gratfrei sein. Verwenden Sie einen geeigneten Rohrschneider für glatte, gerade Schnitte.
- Druckprüfung: Führen Sie nach der Verlegung eine Druckprüfung durch, um die Dichtheit der Verbindungen zu gewährleisten.
- Auswahl des richtigen Fittings: Verwenden Sie Fittings, die exakt zum Außendurchmesser und zur Wandstärke Ihrer PE-Rohre passen.
- Sichere Verbindung: Reinigen Sie die Rohrenden vor dem Verbinden gründlich und stellen Sie sicher, dass die Fittings korrekt aufgeschoben und festgezogen sind.
- Verlegung bei warmen Bedingungen: Verlegen Sie Rohre mit größerem Durchmesser bei warmem Wetter, da das Material flexibler ist.
- Schutz vor mechanischen Schäden: Schützen Sie Rohre im Erdreich durch Bettung in Sand oder feinem Kies vor scharfkantigem Untergrund.
Mit diesen Hinweisen wird Ihre PE-Rohrinstallation effizient und sicher. Bei Unsicherheiten wenden Sie sich für fachkundige Beratung an einen Spezialisten.