Verarbeiten von PU-Schaum
Das Risiko, das beim Verarbeiten von PU-Schaum besteht, kommt von den enthaltenen Isocyanaten. Die Stoffgruppe, die hier verwendet wird, ist vor allem MDI (Methyldiphenylisocyanate).
Im Tierversuch hat sich MDI als krebserregend erwiesen, wenn es eingeatmet wird. Ähnliches vermutet man auch beim Menschen. MDI liegt nur während dem schaumartigen Zustand in freier Form vor. Ist der Montageschaum einmal ausgehärtet, ist das MDI an die Silangruppen des Schaums fest gebunden und kann nicht mehr eingeatmet werden.
Ein hohes Risiko besteht vor allem bei unsachgemäßem Verarbeiten und bei nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch. Dosen müssen immer gut geschüttelt und in möglichst großem Abstand gehalten werden. Räume sollten auf jeden Fall gut gelüftet sein, um Kontakt mit MDI so weit wie möglich zu vermeiden.
Isocyanatfreie Schäume
Im Handel findet man auch immer mehr isocyanatfreie Schäume. MDI werden hier auch während des Aushärtens nicht mehr freigesetzt, völlig frei von Isocyanaten ist aber kein Bauschaum. Ob der höhere Preis das geringere Risiko rechtfertigt, muss jeder für sich beurteilen.
PU-Schaum im ausgehärteten Zustand
Ist PU-Schaum einmal ausgehärtet, werden keine Isocyanate mehr freigesetzt. Hier besteht jedoch ein anderes mögliches Risiko: Beim Kontakt mit Feuchtigkeit aus der Luft könnten sich ebenfalls krebserregende Diamine bilden.
Das gilt jedoch wissenschaftlich nicht als gesichert, sondern ist lediglich eine Vermutung. Der Kontakt mit Luftfeuchtigkeit lässt sich nur durch eine luftdichte Abdeckung aller ausgeschäumten Fugen und Bereiche vermeiden.
Inwieweit tatsächlich eine Belastung in Wohnräumen besteht, lässt sich konkret nicht sagen. Bauschaum ist heute in vielen Bereichen beinahe unverzichtbar – gerade beim Einbau von Fenstern und Türen kommt man kaum ohne Montageschaum aus. Alternativen sind hier kaum möglich und nur sehr aufwändig zu verarbeiten (zum Beispiel Ausstopfen mit Zellulose oder Ähnliches).