Aufgaben eines Pumpenschachts
Zunächst einmal muss danach unterschieden werden, weshalb überhaupt ein Pumpenschacht eingebaut werden soll. Hier gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten:
- zum Entwässern des Kellers
- zum Abpumpen von Abwasser in Kombination mit einer Hebeanlage
Entwässern des Kellers
So ziemlich während des gesamten 20. Jahrhunderts war die schwarze Wanne die übliche Bauausführung, in der ein Keller erbaut wurde. Dabei werden die Kellerwände mit Bitumen abgedichtet. Daher leitet sich auch die Bezeichnung „schwarze Kellerwanne“ ab.
Weiße und schwarzer Kellerwanne
Dem gegenüber steht die weiße Kellerwanne. Diese wird aus WU-Beton (wasserundurchlässiger Beton) hergestellt und als eine Wanne ausgebildet, ist also absolut dicht. Inzwischen gehen immer mehr Architekten und Bauberater dazu über, die weiße Wanne als Baustandard zu empfehlen. Dennoch sparen manche Bauherren hier noch immer (am falschen Ende leider).
Zum Kellerentwässern besonders effektiv
Um nun einen Keller noch trocken zu bekommen oder trocken halten zu können, wird ein Pumpenschacht angelegt, der im Kellerboden ausgeschachtet wird. Wasser geht immer den Weg des geringsten Widerstands, weshalb es folglich im Pumpenschacht durchsickert. Wird eine bestimmte Höhe der Wassersäule erreicht, schaltet eine im Schacht befindliche Tauchpumpe (das sind Kreiselpumpen – hier die Funktion einer Kreiselpumpe) ein und pumpt das Wasser ab.
Pumpenschacht für eine Hebeanlage
Oft liegen Keller unterhalb des Kanalniveaus. Dazu kommt auch noch die Rückstauebene, die bei vielen Kellern komplett fehlt. Das ist die Höhe an Abwasser im Kanal, die benötigt werden würde, dass es am niedrigsten Anschlusspunkt im Haus austreten kann.
Erweiterte Nutzung des Kellers mit Hebeanlage
Wird der Keller nicht entsprechend genutzt (keine Waschmaschine, kein WC, keine Waschbecken usw.), wäre der tiefste Anschlusspunkt im Erdgeschoss. Von der Kanalebene bis zu diesem Anschlusspunkt ist die Rückstauebene.
Die Rückstauebene
Damit nun in einem solchen Keller auch Sanitäreinrichtungen und Waschmaschinen betrieben werden können, muss das Abwasser oberhalb der Rückstauebene in den Kanal eingeleitet werden. Andernfalls käme es unter bestimmten Voraussetzungen (Regen. Schneeschmelze etc.) schnell zu Überflutungen im Keller.
Also wird das Abwasser über die Rückstauebene „gehoben“, was der Hebeanlage ihren Namen gibt. Nun können aber nicht noch so kleine Wassermengen effizient abgepumpt werden. Daher wird das Abwasser zunächst in einem Pumpenschacht gesammelt. Wird eine bestimmte Höhe der Wassersäule erreicht, schaltet meist ein Schwimmer an der Pumpe diese ein.
Hebeanlagen für Grau- oder Schwarzwasser
Nun muss aber noch zwischen Hebeanlagen für schwarzes und graues Abwasser unterschieden werden. Grauwasser sind Abwasser aus Waschmaschine, Waschbecken, Dusch- und Badewanne. Schwarzwasser dagegen ist das mit Fäkalien (und zum Teil anderen Feststoffen) versetzte Abwasser.
Schwarzwasser-Hebeanlagen immer abgeschlossenes System
Schon alleine aus Geruchsgründen wird dieses Schwarzwasser in geschlossenen Systemen gehoben. Folglich handelt es sich beim Pumpenschacht um einen Kunststoffbehälter, der abgedichtet ist. Zur Be- und Entlüftung (abhängig vom Abwasserspiegel) wird ein entsprechendes Filtersystem (Aktivkohle) verwendet. Außerdem befindet sich hier auch ein integriertes Schneidwerk, das sämtliche Feststoffe auf eine bestimmte Größe zerkleinert.
Grauwasser-Hebeanlagen sollten in einem abgeschlossenen System arbeiten
Bei Hebeanlagen für Grauwasser kommen oftmals Pumpenschächte aus beton in Betracht, wie auch für einen Pumpensumpf zur Kellerentwässerung. Jedoch können hier durchaus Geruchsbelästigungen entstehen, weshalb wir grundsätzlich zu einem geschlossenen Hebesystem raten. Übrigens erfahren Sie hier, was ursächlich sein kann, wenn der BetonPumpensumpf stinkt.
Außerdem raten manche unerfahrene Architekten auch immer wieder zu einem Pumpenschacht bei einer weißen Kellerwanne, wenn der Keller tiefer als die Kanalisation liegt. Jede Abweichung von einer geraden Fläche bedeutet aber Winkel usw. Damit steigt das Risiko, dass es hier zu Undichtigkeiten der weißen Wanne kommt, weil der tiefere Schacht nicht in einem Durchgang mit der Bodenplatte gegossen wird. Sie sollten sich beim Neubau mit Bodenplatte gründlich überlegen, ob tatsächlich ein Pumpenschacht eingebaut werden soll. Es gibt auch Systeme, die über dem Niveau der Bodenplatte Abwasser heben.
Die Begriffe Schwarz- und Grauwasser wurden eingeführt, um die Führung solcher Abwasser in einem Gebäude exakt benennen zu können. Mit steigender Popularität von Haukläranlagen und getrennter Sammlung bzw. Abscheidung von Urin (Ammoniak als wertvoller Rohstoff für Dünger) wird Schwarzwasser auch noch nach Braun- und Gelbwasser unterschieden.