Funktionsprinzip vom Hausabwasser an den Kanal
In der Regel liegen die Hausabwasserleitungen höher als das vorhandene Kanalniveau. Diese Höhendistanz wird als Rückstauebene bezeichnet. Aufgrund von unterschiedlichen Situationen kann es im hiesigen Abwassersystem zu einem höheren Entwässerungsniveau im Abwasserkanal kommen:
- Platzregen
- Unwetter
- Schneeschmelze
Keller unter der Rückstauebene
Manche Keller können sogar so tief liegen, dass sie unterhalb der Rückstauebene und selbst noch unterhalb dem gegebenen Kanalniveau liegen. Doch in Kellern wird oft auch aus unterschiedlichen Gründen eine Entwässerung benötigt:
- Waschküche oder Waschraum
- Waschbecken
- Toilette oder Dusche in Souterrain-Wohnungen
- Swimmingpool
- Grundwassersenkung bzw. Drainage-Entwässerung (Tauchpumpe)
Hebeanlagen mit unterschiedlichen Systemen und Abwasserpumpen
Natürlich muss ein Keller auch unter diesen Voraussetzungen entsprechend nutbar sein. Daher bietet der Fachhandel unterschiedliche Lösungen an. Über Hebeanlagen werden die Abwasser dabei über die Rückstauebene gehoben und dann dem Abwasserkanal zugeleitet. Bevor Sie sich mit der Auswahl einer solchen Abwasser-Hebeanlage für Ihren Keller auseinandersetzen können, müssen Sie nach der Abwasserart unterscheiden:
- Grauwasser (herkömmliches Abwasser aus Bädern, Duschen, Waschbecken)
- Schwarzwasser (Abwasser aus WCs)
Funktionsprinzip von der Abwasserpumpe in den Kanal
Über Kreiselpumpen (Funktion) oder Druckpumpen wird das Abwasser über die Rückstauebene gehoben und der Hausentwässerung zugeführt. Doch kann das Abwasser nicht nutzungsabhängig abgepumpt werden. Vielmehr wird das Abwasser zunächst gesammelt.
Sammeln der Abwasser in Auffangbehälter oder Pumpensumpf
Dazu wird möglichst auf niedrigstem Niveau ein Auffangbehälter in einem entsprechendem Schacht, der im Kellerboden ausgeschachtet wird, untergebracht. Dieser Sammelbehälter wird auch als Pumpensumpf bezeichnet. Wird nun ein bestimmtes Abwasserniveau in dem Auffangbehälter erreicht, wird das Abwasser über die Rückstauebene gepumpt bzw. angehoben und nun dem öffentlichen Kanal zugeführt.
Hebeanlagen für Grau- oder Schwarzwasser
Dabei wird zwischen Systemen unterschieden, die das Abwasser in einem Schacht im Keller oder außerhalb des Hauses sammeln und dann über die Rückstauebene heben. Aber auch zwischen grauem und schwarzem Abwasser wird bei der Konzeption einer solchen Anlage unterschieden.
Hebeanlagen für Schwarzwasser (fäkalienhaltiges Abwasser)
Hier ist zunächst wichtig, dass das Abwasser in einem geschlossenen System gesammelt wird. Ent- und Belüftung erfolgen oft über ein Filtersystem mit Aktivkohle. Vor oder nach dem Auffang- und Sammelbehälter (meist davor) ist zusätzlich ein Schneidwerk angebracht, welches Feststoffe mechanisch auf Kleinstmaß zerkleinert. Über Druckpumpen (das können mehrere Pumpen sein) wird das fäkalienhaltige Abwasser gehoben. Zusätzlich können aber auch Kreiselpumpen mit einem Schneidlaufrad installiert werden.
Hebeanlage für Grauwasser (herkömmliches Abwasser)
Auch hier kann das Abwasser in einen Sammelbehälter geleitet werden, der eingebaut wird. Aber auch der Bau eines „offenen“ Pumpensumpfs in einem Pumpenschacht im Keller ist hier gängig. Da das Abwasser nahezu frei von Feststoffen ist, kann hier auch eine Tauchpumpe eingesetzt werden. Dabei handelt es sich meist um eine Kreiselpumpe, die im Pumpensumpf montiert ist. Über ein Niveau-Erkennungssystem (Schwimmer) wird das Abwasser bei Bedarf über die Rückstauebene gepumpt und dem öffentlichen Abwasserkanal zugeleitet.