Was ist Radon?
Als Radon wird ein radioaktives Edelgas bezeichnet, das als Zerfallsprodukt von Uran und Radium entsteht. Es kann in hohen Konzentrationen im Gestein, im Erdreich und in der Außenluft vorkommen, wobei die Belastung in Deutschland in den südlichen Gebieten deutlich höher als im Norden ist. Radon ist geruchs- und geschmacklos.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat im Strahlenschutzgesetz von 2018 festgelegt, dass der Referenzwert für Radon bei maximal 300 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m3) liegen darf. Ansonsten drohen gesundheitliche Folgen wie Lungenkrebs.
Wie kann Radon ins Gebäude eindringen?
Da Radon gasförmig ist, kann es durch undichte Bauteile und Gebäudeelemente in den Wohnraum eindringen. Auch feine Risse, winzige Löcher und Fugen in den erdberührenden Bauteilen lassen dieses unerwünschte Edelgas hinein, da es vor allem im Boden gespeichert ist.
Außerdem ist Radon wasserlöslich, sodass es mit Feuchtigkeit in die Bodenplatte eindringen kann. Es diffundiert wie Wasserdampf in die Wohnräume. Auch deswegen muss die Bodenplatte wasserdicht sein. Selbst Bauteile, die mit Gestein hergestellt werden (man denke an Beton), können Radon ausstoßen.
Mit welchem Material wird die Bodenplatte abgedichtet?
Um die Radonkonzentration so gering wie möglich zu halten und ein Einatmen des Edelgases bestmöglich zu reduzieren, müssen die Eintrittswege in das Gebäude limitiert werden. Dann kommt eine Abdichtung der Bodenplatte ist Spiel – sie verschließt undichte Stellen in erdberührenden Teilen.
Üblicherweise kommen Folien oder Abdichtungsbahnen aus PE (Polyethylen), Bitumen oder anderen Kunststoffen zum Einsatz. Aber auch flüssige kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtungen (KBM) oder Polymerdickbeschichtungen mit flexiblen Eigenschaften (FPD) eignen sich als Abdichtung.
Wie dichte ich die Bodenplatte gegen Radon ab?
Achten Sie darauf, dass die Bodenplatte trocken und frei von Staub und Verschmutzungen ist, bevor Sie die Abdichtungsfolie oder die flüssige Abdichtung auftragen. Wichtig ist, dass sie an den Kanten überlappt, damit keine durchlässigen Fugen entstehen. Die Durchdringung von Leitungen wird zusätzlich mit Dichtungsmanschetten, Mauerkragen und/oder Anschlusstrichtern ausgeführt.