Erhebungen sind auch bei rauem Reibeputz nivelliert
Das Glätten von frischem Reibeputz entspricht dem Abziehen mit der Glättkelle aus Kunststoffe. Bei dieser Methode „reißen“ die Strukturen durch die Körnung in die Oberfläche. Allerdings sind von Nahem betrachtet alle Erhebungen exakt nivelliert.
Eine dicke und stabile Tapete mit eigener Starrheit oder ein Renoviervleis lässt sich ohne weitere Vorarbeiten auf einen feinen Reibe- oder Scheibenputz aufkleben. Für dünnere Papiertapeten und andere elastische Tapeten muss bei ausgehärtetem Putz vorher mechanisch geglättet werden.
Wenn ein Reibeputz innen auf Wände aufgebracht wird und eine grundsätzliche Glätte erwartet wird, ist es sinnvoller, eine andere Putzart wie beispielsweise Rollputz zu verwenden.
Alter bestehender Reibe- oder Scheibenputz
Bei der Glättung von vorhandenem Reibeputz kommt es auf den Grad der Rauheit an. Diese hängt von der Körnung ab, die in dem Putz enthalten ist. Drei Bereiche können eingeteilt und das entsprechende Vorgehende zugeteilt werden:
- Feine Körnungen bis 1,5 Millimeter
- Mittlere Körnungen von zwei bis drei Millimeter
- Grobe Körnungen von vier bis fünf Millimeter
Ab mittleren Körnungen sollte der Reibeputz überspachtelt werden. Gängiges und typisches Füll- und Glättmittel ist Putzgips. Beim Überspachteln des Reibeputzes entsteht die nahezu spiegelglatte Oberfläche, die für gipshaltige Spachtelmassen charakteristisch ist.
Ab Körnungen über drei Millimeter muss im Einzelfall entschieden werden, ob der Materialbedarf an Spachtelmasse zu hoch wird. Ab vier Millimeter Korngrößen ist ein Abschleifen des Reibeputzes vor dem Überspachteln immer zu empfehlen. Als Körnungsgröße für das Schleifmittel eignen sich folgende Werte:
- Drei Millimeter Putzkörnung = Schleifmittel mit Korn 300 bis 400
- Vier Millimeter Putzkörnung = Schleifmittel mit Korn 300
- Fünf Millimeter Putzkörnung = Schleifmittel mit Korn 220 bis 250