Statische Probleme unbedingt vorher ausschließen
Wird eine Decke mit Gipskarton abgehängt oder verkleidet, entstehen immer Anschlüsse an den Wänden. In der Mehrheit der Fälle entstehen an diesen Stellen bevorzugt Risse. Das kann materialspezifische Gründe haben, auf handwerkliche Fehler hinweisen oder der Indikator für ein ernstes statisches Problem des Gebäudes sein.
Wenn Risse an oder in der Gipskartondecke auftreten, sind folgende bauphysikalischen Ursachen möglich:
- Setzung des Mauerwerks
- Bewegungen im Tragwerk
- Feuchtigkeitsschwankungen
- Temperaturschwankungen
Zuerst sollten mögliche Probleme im Mauerwerk und an tragenden Teilen sicher ausgeschlossen werden können.
Neben den bauphysikalisch bedingten Gründen gibt es handwerkliche Ausführungsfehler, die bestmöglich behoben werden sollten, um ein wiederholtes Reißen zu vermeiden:
- Die Unterkonstruktion über der Decke ist fehlerhaft ausgeführt (zu starr, spannungsbildend)
- Der Anschluss am Putz besitzt keine korrekt wirkende Anschlussfuge (unelastisch, falsch angefast)
- Der Gipskarton wurde nicht von anderen Bauteilen entkoppelt
- Beim Befestigen von Lampen wurde der Gipskarton beschädigt und reißt weiter
- Keine Gleitfugen bei sich ändernden tragenden Bauteilen (Durchbiegung der Decke)
- Durch künstliche Trockungsbeschleunigung (Bauheizstrahler) wurde die Fugenmasse geschädigt
Wie sich Risse kaschieren und verschließen lassen
Es gibt eine große Auswahl an Bewehrungs-, Gewebe- und Vliesbändern. Sie werden über den in Längsrichtung gesäuberten Riss geklebt. Anschließend wird das Band komplett überspachtelt und der Spachtel an allen Seitenkanten des Bandes mindestens einen Zentimeter auf der Gipskartonoberfläche verteilt. Nach dem Trocknen kann der Spachtel mit Schleifpapier (80er- oder 120er-Körnung) geglättet werden.