Empfindliches Weichgestein
In vielen Fällen wird am Sandstein besonders seine rustikale optische Wirkung geschätzt. Das Schleifen dieser Oberflächen kann durch Sandstrahlen erfolgen, welches bei professioneller Ausführung die unebenen Strukturen abschleift, ohne sie „einzuebnen“ beziehungsweise abzutragen.
Insbesondere zur Fassadenverkleidung werden Sandsteinarten verwendet, die auf Glanz geschliffen sind und in einigen Fällen auch polierfähig sind. Es ist sowohl Trocken- als auch Nassschleifen möglich. Die weiche Konsistenz eines Sedimentgesteins sorgt für einen häufig schnellen und hohen Abtrag und ein ebenso schnelles Zusetzen der Schleifmittel.
Schleifen reinigt nur bedingt
Anders als bei Hartgesteinen ist das Herausschleifen von Flecken aus Sandstein selten möglich. Der sehr saugfähige Sandstein nimmt Flüssigkeiten tief auf und die Flecken reichen bis tief ins Gesteinsinnere. Beim Bearbeiten von Sandstein zwecks Säuberung und Pflege ist im Nachhinein wenig zu erreichen. Lediglich polierfähige Sandsteinsorten können durch das Schleifen frischen Glanz erhalten.
Professionelle Handwerker arbeiten in manchen Fällen mit Porenfüllstoffen, die das gleichmäßige Schleifen erleichtern. Die leicht basischen Mittel werden vor dem Schleifen auf der Sandsteinoberfläche aufgebracht. Durch das Einschleifen wird die Oberfläche homogener, was allerdings einer Imprägnierung ähnelt und dem Sandstein die Atmungsfähigkeit teilweise nimmt.
Diamantschleiftöpfe
Wie Hartgestein wird auch Sandstein im Normalfall mit Diamantschleifmitteln bearbeitet. Üblich sind runde Diamantschleiftöpfe, die mit kreisenden Bewegungen auf der Steinoberfläche geführt werden. Wichtig ist eine gleichmäßige und leichte Druckausübung, damit Schleifspuren vermieden werden.
Diamantschleiftöpfe sind unterschiedlich aufgebaut, um Anschliffe oder finalisierende Schliffe zu erzeugen. Bei entsprechenden Sandsteinarten kann der abschließende Schliff mit dem passenden Schleiftopf das Polieren ersetzen. Die Körnungen werden wie beim Schleifen anderer Gesteine mehrmals erhöht.
Korngrößen und Schleifgeschwindigkeit
Im Normalfall ist als Ausgangskörnung ein 24er-Korn gut geeignet. Es verschleift auch eventuell reparierte Stellen im Sandstein aus Epoxidharzmörtel oder einem speziellen Steinreparaturmörtel und sorgt für ein einheitliches optisches Oberflächenbild. Als Steigerungsgrade in den Körnungen kommen 111, 220, 400, 800 und 1200 infrage. Aus diesen Größen werden idealerweise drei Steigerungsschritte ausgewählt.
Wichtig beim Schleifen von Sandstein ist eine niedrige Umdrehungsgeschwindigkeit der Schleifmaschine beziehungsweise Flex. Die Umdrehungszahl von 3000 pro Minute sollte keinesfalls überschritten werden, da sich der Stein sonst zu stark erwärmt und das Schleifmittel zerstört. Rund 2000 Umdrehungen pro Minute sind ideal. Zur Kühlung kann kaltes Wasser eingesetzt werden, wobei auf die sorgsame Trennung zu Strom führenden Maschinenteilen geachtet werden muss.