Keramisches Abbinden
Das Abbinden von Schamottemörtel erfolgt keramisch und unterscheidet sich dadurch vom hydraulischen Abbinden anderer Mörtel. Bei der Auswahl sollte unbedingt darauf geachtet werden, keinen hydraulisch abbindenden Mörtel zu verwenden.
Um einer späteren Rissbildung vorzubeugen, ist beim Verarbeiten von Schamottemörtel das Nass-in-nass-Arbeiten eine wichtige Grundlage. Die Oberflächen der Schamottesteine sollten stark gewässert sein, um der Haftungsfähigkeit der beiden Werkstoffe zu helfen.
Fertigmörtel sind zuverlässiger
Generell lässt sich Schamottemörtel selber mischen. Da dieser Vorgang zu zusätzlichen möglichen Fehlerquellen führt, ist das Verwenden vom unwesentlich teureren Fertigschamottemörtel empfehlenswert.
Ein vorgemischter Mörtel darf nicht gestreckt, verdünnt oder verlängert werden. Durch die Zugabe von Schamotte und dem als „Abmagern“ bezeichneten Vorgehen verändern sich die physikalischen Reaktionen beim Abbinden. Das der Schamottemörtel nicht hält oder Risse bildet, ist ein so häufiges wie typisches Schadensbild.
Trocknen und „Einbrennen“ für Rissbildung entscheidend
Neben der Trocknungszeit von bis zu zwei Wochen ist ein erstmaliges Erhitzen des Mauerwerks und Mörtel in langsamen und vorsichtigen Schritten hilfreich, um Risse zu verhindern. Dabei gilt, das pro hundert Grad Temperatursteigerung von geringerer auf wachsende Erhitzungsgeschwindigkeit umgestellt wird. Generell gilt:
- Startgeschwindigkeit zehn Grad Celsius pro Stunde
- pro Hundertgradsprung fünfprozentige Geschwindigkeitserhöhung
- Maximale stündliche Temperatursteigerung dreißig Grad
Wenn vorhandene Risse mit Mörtel verspachtelt werden, ist ebenfalls ein großzügiges Nässen und Wässern der Umgebung hilfreich. Nach den Reparaturarbeiten sollte der Grill oder Ofen ähnlich der ersten Befeuerung aufgeheizt werden.
Erst nach dem vollständigen Abkühlen ist das Mauerwerk des Grills oder Ofens für die erste Funktionsbeheizung bereit. Bei verfrühtem und zu schnellem Vorgehen sind Risse eine sichere Konsequenz. Während der Trocknungszeit und Erstbefeuerung sollten extreme äußere Einflüsse wie Niederschlag oder Temperaturen unter zehn Grad und hohe Temperaturschwankungen ausgeschlossen werden.