Risse können über Jahre toleriert werden
Es gibt fast keine Brennkammer in einem seit einigen Jahren im Betrieb befindlichen Kaminofens, in der sich nicht gerissener Schamottstein befindet. Die natürliche Sprödigkeit des Materials neigt durch die abwechselnde Aufheizung und Abkühlung zur Rissbildung. Folgende Gegebenheiten sollten immer wieder geprüft werden:
- Bildet der Riss einen Spalt und gibt der Hitze damit Zugang zum Ofengehäuse, muss der Riss sofort repariert oder durch Zusammenschieben geschlossen werden. Es entsteht akute Brandgefahr.
- Wenn aus dem Riss ein vollständiger Bruch des Schamottsteins wird, kann je nach Bruchverlauf der Stein in die Brennkammer kippen
- Ein gerissener Schamottstein an der „Decke“ der Brennkammer sollte sicherheitshalber immer direkt nach der Entdeckung im Frühstadium geklebt werden
Schornsteinfeger fragen
Wer Risse im Schamottstein seines Kamins findet und sich unsicher ist, ob ein Risikopotenzial entstanden ist, kann den zuständigen Schornsteinfeger die Schäden begutachten lassen. Er kann Feuerstellen fachmännisch bewerten und eine unabhängige Empfehlung aussprechen, ob der Schamottstein repariert, ausgetauscht oder einfach weiter betrieben werden sollte.
Wenn Risse beseitigt werden sollen und kein einzelner Ersatz für Schamottstein in den richtigen Maßen erhältlich ist, kann auch ein selber Anfertigen eines passenden Ersatzstücks helfen. Mit einem Winkelschleifer (46,99€ bei Amazon*) beziehungsweise einer Flex lässt sich Schamottstein schneiden. Wenn auf die Speicherwirkung des Schamottsteins verzichtet werden kann, ist auch ein Austausch mit Vermiculite erfolgen. Beispielsweise können die Seitenwände weiter aus Schamottstein bestehen und die Deckenplatte über der Brennkammer aus Vermiculite eingefügt werden.
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