Wasserdampfproblem
Gerade im Bad besteht ein besonderes Problem: Beim Duschen oder Baden entsteht in den relativ kleinen Räumen eine hohe Menge an heißer, sehr feuchter Luft. Da die Fliesenbeläge meist kälter sind, schlägt sich der Wasserdampf dort nieder – er kondensiert. Das hat mit den unterschiedlichen Taupunkten zu tun.
Feuchtigkeitsprobleme im Bad
Fliesen sind in der Regel wasserfest, Fliesenfugen aber nicht immer. Dort kann das Kondenswasser länger haften bleiben, und mit der Zeit auch in das Fugenmaterial eindringen. Fliesenfugen bleiben länger feucht als die Fliesen. Auch in sogenannte „kalten Ecken“ im Badezimmer hält sich Feuchtigkeit oft sehr lange, weil sie aufgrund fehlender Wärme nicht richtig austrocknen kann.
Typische Schimmelzonen in Badezimmern
- Fliesenfugen
- Silikonfugen
- unten liegende Eckbereiche im Badezimmer
- Ecken in Duschkabinen
- verputzte (unverflieste) Bereiche
Belüftungsproblematik im Badezimmer
Bäder, die keine Tageslichtbäder (also mit einem Fenster nach draußen) sind, haben häufig nur eine mangelhafte Entlüftung. Vielfach sind Lüftungen für das Badezimmer auch unterdimensioniert und oft ohne Abluftventilatoren ausgestattet. Das macht es beinahe unmöglich, die kurzfristig anfallenden, so hohen Feuchtigkeitsmengen abzulüften.
Temperaturproblematik
In vielen Bädern droht auch deshalb Schimmelgefahr, weil Bäder oft nicht durchgehend geheizt werden, sondern tagsüber die Heizung oft nur mit niedrigeren Temperaturen betrieben wird. Auch das macht es schwieriger, für ein Austrocknen des Bad zu sorgen, damit steigt wiederum die Schimmelgefahr.
Vorbeugung gegen Schimmel im Badezimmer
Um Schimmelbildung im Badezimmer so gut wie möglich vorzubeugen, sollten Sie die nachfolgenden Tipps beachten:
- bei Tageslichtbädern mehrmals am Tag intensiv lüften
- beim Baden oder Duschen möglichst das Fenster in Tageslichtbädern bereits gekippt lassen, damit sich nicht so viel Feuchtigkeit ansammelt
- bei Belüftungen dafür sorgen,dass die Abluftmenge ausreichend groß ist, und die Feuchtigkeit so schnell wie möglich abgelüftet werden kann
- nach dem Duschen oder Baden die Fliesen im Badezimmer immer trocken wischen, speziell in den Ecken
- dafür sorgen, dass beim Lüften alle Bereiche des Badezimmers gut durchlüftet werden
- Badezimmer tagsüber ebenfalls geheizt halten, und für regelmäßiges Lüften sorgen
- Optimale Badezimmertemperatur möglichst einhalten ( 21 °C – 23 °C)
- regelmäßig die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer messen, sie sollte nicht über 60 % relative Luftfeuchtigkeit liegen
- nicht durch die offene Badezimmertür lüften (dadurch gelangt die Feuchtigkeit in die Wohnräume, was wiederum dort zu Schimmelproblemen führen kann)
- im Badezimmer möglichst keine Wäsche trocknen und keine nasse Wäsche aufhängen
- verputzte Bereiche möglichst mit Kalkfarbe streichen, die auch eine feuchtigkeitsausgleichende Wirkung hat.
Schimmel entfernen im Badezimmer
Wenn Sie Schimmelspuren im Badezimmer bemerken, und es sich um keinen großflächigen Befall handelt, können Sie den Schimmel vorsichtig selbst versuchen zu entfernen.
Schimmel in den Silikonfugen
Die besonders häufig betroffenen Silikonfugen kann man bei leichtem Befall mit Schimmelreiniger behandeln, besser noch mit Alkohol aus der Apotheke (80 %). Alle zum Desinfizieren der Fugen benutzten Lappen danach unbedingt entsorgen und nicht mehr weiterverwenden (sonst verteilen sich die Sporen). Am besten Gummihandschuhe dabei tragen.
Stark befallene Fugen
Silikonfugen oder Fliesenfugen, die sehr stark vom Schimmel befallen sind, müssen unbedingt entfernt werden. Fliesenfugen kann man ausschleifen, Silikonfugen müssen ausgekratzt werden. Unbedingt darauf achten, dass alles frei von Schimmel ist, bevor man Fugen wieder neu herstellt.