Traglast nur mit Spannweite zu ermitteln
Eine der beeindruckendsten Eigenschaften der Siebdruckplatte ist die hohe Belastbarkeit bei relativ geringen Materialstärken.
Um die Tragkraft als Gewicht angeben zu können, das maximal auf eine Siebdruckplatte wirken darf, sind die Maße zu berücksichtigen. Die „nackte“ Tragkraft der Platte lässt sich auf einer frei schwebenden Distanz zwischen zwei Auflagepunkten definieren.
In der Bauphysik bzw. der Werkstoffmechanik wird das maximal mögliche Durchbiegen ohne Beschädigungs- und Bruchgefahr mit vier Millimetern kalkuliert. Folgende Tabelle zeigt, welche Höchstspannweite und welche Traglast ohne Auflagepunkt bei welcher Plattenstärke möglich ist:
Plattenstärke/mm | Max. Spannweite/mm | Traglast/kg |
---|---|---|
9 | 300 | 2300 |
12 | 300 | 3800 |
15 | 300 | 5500 |
18 | 400 | 4300 |
21 | 400 | 5600 |
30 | 500 | 6900 |
40 | 500 | 11200 |
50 | 600 | 11200 |
Um zum Beispiel 4000 Kilogramm auf eine Siebdruckplatte zu laden, benötigt man bei einer Spannweite von dreißig Zentimetern eine Materialstärke von 15 Millimetern. Bei einer Spannweite von vierzig Zentimetern muss die Siebdruckplatte 18 Millimeter dick sein.
Ladegut und sein Gewicht
Der Einsatzort einer Siebdruckplatte ist fast immer an eine begrenzte Traglast gebunden. Anhänger und Fahrzeuge haben maximale Gesamtzuladungsgewichte. Nach Abzug des Fahrzeuggewichts und des Gewichts der Siebdruckplatte verbleibt das tatsächlich mögliche Ladegewicht. Dieser Wert wird oft als Tragkraft bezeichnet.
In der Regel kann eine Siebdruckplatte deutlich mehr Last tragen, als die Fahrzeugspezifikation zulässt. Bei einem Anhänger mit 750 Kilogramm Gesamtzuladegewicht verbleiben etwa 600 Kilogramm reales Zuladegewicht und damit benötigte Tragkraft. Um die Ladung zu berechnen, müssen die spezifischen Gewichte von z.B. Kies oder Sand berechnet werden.