Mechanische Schäden
Häufig lässt sich altes Silberbesteck beispielsweise aus einer Erbmasse reparieren und wieder vollkommen gebrauchsfertig herstellen. Übliche Schäden sind:
- Verbiegungen und Dellen
- Lose gewordene Griffe und Hefte
- Lochfrassbefall in der Silbersubstanz
Bevor das Besteck entsorgt wird, sollten die Aufarbeitungsoptionen geprüft werden. Dabei spielt der Faktor Wärme eine wichtige Rolle.
Wärme erlaubt Biegen und Demontieren
Das weiche Edelmetall reagiert auf Wärmezuführung. Es lässt sich besser biegen und so können verbogene Löffel, Gabeln und Messerklingen wieder in die gewünschte Form gebracht werden.
Silbersteckteile können aus einem Guss bestehen oder aus zwei Einzelteilen zusammengefügt sein. Beim Aufarbeiten löst der Silberschmied durch Erwärmung den Kitt, der im Hohlheft des Griffs die Klinge oder den Griffschaft des Unterteils hält.
Wichtig ist zu wissen, dass der Haltekitt meist aus sehr ungesunden Materialien gefertigt ist oder sie zumindest enthält. Je älter das Silberbesteck ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, auf Blei oder ein Harz zu treffen. Früher wurde häufig das als Geigenharz bekannte Kolophonium benutzt.
Explosionsgefahr bei Demontage
Sollte in den Griff Feuchtigkeit auch in geringsten Mengen eingedrungen sein, besteht beim Entfernen und Demontieren Explosionsgefahr. Daher sollten nur erfahrene Personen die Reparatur selber ausführen.
Große Klingen und Kopfkörper an den Silberbestecken können zurechtgeschliffen werden. Die Verminderung der Gesamtgröße erlaubt zudem, Unschärfen und Dellen auszuschleifen. Bei sehr stark beschädigten Besteckteilen kann eine Umwidmung des Gebrauchs eine Fortnutzung ermöglichen.
Das Einsetzen von Ersatzteilen ist bei zweiteiligen Besteckteilen kein Problem. So können beispielsweise neue Klingen in die vorhandenen Griffe einmontiert werden. Die Verbindungen können durch Zinnlötung oder dem sogenannten Einbleien haltbar und druckfest werden. Ein gesundheitlich risikoloser Kitt wird zum Verschließen des Hefts verwendet.