Wichtige Voraussetzungen beim Bohren
Zunächst sollte man sich genau anschauen, wo das Loch gebohrt werden soll:
- Stahlsorte
- Dicke des zu durchbohrenden Werkstücks
- Durchmesser des Lochs
Diese Angaben sind für den Anfang wichtig. Danach kann mit der Auswahl des richtigen Werkzeugs begonnen werden.
Geeignete Bohrer
Für Stahl sind Hartmetallbohrer am besten geeignet. Besonders wenn Sie Edelstahl, gehärteten Stahl oder dicke, nichtrostende Stahlsorten durchbohren wollen, sollten Sie auf jeden Fall zu hochwertigen Bohrern greifen. Solche Bohrer sind entweder mit Cobalt legiert oder mit Titan beschichtet. Auch Diamantbeschichtungen gibt es. Nur entsprechend harte Bohrer sind für solche Zwecke geeignet. Sie werden oft auch als HSS-Bohrer (Hochleistungs-Schnell-Schneid-Stahl) bezeichnet. Achten Sie aber immer auf die entsprechende Beschichtung.
Wenn Sie dagegen Stahlblech durchbohren wollen, gibt es besondere Metallbohrer, die eine Zentrierspitze aufweisen wie ein Holzbohrer. Das hilft, den Bohrer vor dem Bohren zu zentrieren. Für andere Stahlwerkstücke sollten Sie diese Bohrer allerdings nicht verwenden.
Schneidöl
Da sich der Bohrer beim Bohren erhitzt, muss er gekühlt werden. Dafür gibt es entsprechende Kühlmittel (Kühl-Öl). Kühlschmiermittel befetten gleichzeitig den Bohrer und erleichtern so das Bohren. Mit Wasser mischbare (oder wassergemischte) Kühlschmierstoffe leiten die Wärme noch besser vom Bohrer ab. Dadurch ist eine präzisere Bearbeitung möglich, und es kommt zu geringerer Gratbildung.
Ankörnen
Damit der Bohrer nicht abrutscht, sollten Sie die Bohrstelle vorher unbedingt ankörnen. Verwenden Sie dazu einen Hammer und einen Metallkörner. Beim Bohren von Blechen kann man sich das Körnen sparen, wenn spezielle Bohrer mit Zentrierspitze verwendet werden.
Richtig bohren
Auf keinen Fall die Schlagbohrfunktion verwenden!
- Die Bohrdrehzahl sollte unbedingt reduziert werden, auch eine ausreichende Kühlung des Bohrers ist selbstverständlich
- den Bohrer zwischendurch immer wieder etwas lüften, das verlängert auch seine Lebensdauer
- Löcher mit mehr als 6 mm Durchmesser zunächst mit einem dünneren Bohrer vorbohren.
Als Faustregel für die richtige Bohrdrehzahl verwenden Sie die 6.000/Bohrerdurchmesser. Je härter der Stahl, desto niedriger die Drehzahl.