Schutzfunktion von Zink
Verzinkter Stahl trägt eine Schutzschicht aus Zink, die Korrosion verhindern soll. Die Zinkschicht kann dabei mit sehr unterschiedlichen Verfahren aufgebracht werden:
- durch sogenanntes Feuerverzinken (Schmelztauchverfahren)
- mittels Spritzverzinken
- durch galvanisches Verzinken
- durch sogenannte mechanische Verzinkungsverfahren
- durch das sogenannte Sherardisieren
Durch die großen Unterschiede bei den Verfahren entstehen auch stark unterschiedliche Ergebnisse hinsichtlich der Schichtdicke, der Haltbarkeit und der Belastbarkeit des Zinküberzugs. Auch sind nicht alle Verzinkungen gleich schützend für den Stahl.
Beim Schweißen beachten
Will man verzinkten Stahl nun schweißen, muss man einige Dinge beachten:
- grundsätzliche Schweißeignung des Stahls muss gegeben sein
- Zinkschicht entfernen
- Zinkschicht wiederherstellen
- Schweißen bei tragenden Stahlteilen
- mögliche Probleme der Belastbarkeit der Schweißverbindung
Zinkschicht entfernen
Die vorhandene Zinkschicht muss vor dem Schweißen vollständig entfernt werden, da sonst Korrosionsgefahr besteht. Das Entfernen muss in der Regel durch Schleifen erfolgen. Problematisch ist dabei die oft nicht bekannte oder unterschätzte Schichtdicke der Zinkschicht und die Korrosionsgefahr, die entsteht, wenn andere Bereiche des Werkstücks mit dem eisenhaltigen Schleifstaub in Berührung kommen.
Zinkschicht wiederherstellen
Nach dem Schweißen muss die ursprüngliche Zinkschicht in der gleichen Stärke und mit der gleichen Schutzwirkung wiederhergestellt werden. Dafür gibt es in der DIN 50976 genau festgelegte Vorschriften (Normreinheitsgrad, Korrosionsschutzwert, Mindestschichtdicke und Nachweisprüfungen etc.) Zinkstaubbeschichtungen oder Sprays sind dafür in fast allen Fällen allein weder ausreichend noch zulässig.
Schweißen bei tragenden Stahlteilen
Aufgrund der möglichen Probleme mit Korrosion und einer möglichen Verminderung der Tragfähigkeit von Schweißverbindungen (Eisen-Zink-Einschlüsse, Poren, Lötrissigkeit, etc.) ist ein Schweißen von verzinkten tragenden Bauteilen grundsätzlich verboten.
Mögliche Probleme der Belastbarkeit der Schweißverbindung
Auch in anderen Fällen (bei nicht tragenden Bauteilen) kann die Belastbarkeit der Schweißstelle mangelhaft sein. Lötrissigkeit ist beispielsweise ein sehr verbreitetes Problem.