Kohlenstoffgehalt
Ein sehr wichtiges Kriterium dafür, ob Stahl schweißbar ist oder nicht, ist der Kohlenstoffgehalt der jeweiligen Stahlsorte. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass ein Stahl mit einem Kohlenstoffgehalt von weniger als 0,22 % in den meisten Fällen schweißbar sein wird.
Bei Stählen mit einem Kohlenstoffgehalt von zwischen 0,22 % bis rund 0,3 % kann es noch möglich sein, durch geeignete Zusatzvorkehrungen einen Stahl auf bestimmte Art zu schweißen.
Begründung
Bei Stählen mit hohem Kohlenstoffgehalt kommt es beim Schweißen zu Veränderungen und Umwandlungen im Gefüge (Mikrostruktur der Stahlatome). Das kann dazu führen, dass es entweder zu sogenannten Härtespitzen oder auch zur Rissbildung Im Material durch das Schweißen kommt. Beides ist nicht erwünscht.
Härtespitzen
Mit dem Begriff Härtespitzen ist die Bildung von Martensit im Grenzbereich zwischen der sogenannten Wärmeeinflusszone (dort wo das Schweißen den Stahl erwärmt) und dem übrigen Material.
Rissbildung
Auch eine Rissbildung kann drohen, wenn sich das Gefüge an der Schweißstelle verändert oder in härteres Martensit umwandelt. Grund für Rissbildungen können aber auch Eigenspannungen im Werkstück sein, die durch das Schweißen entstehen.
Maßnahmen zur Verbesserung der Schweißbarkeit
Mit einzelnen Zusatzmaßnahmen kann man auch Stähle mit Kohlenstoffgehalten zwischen 0,22 % und 0,3 % noch schweißbar machen, oder ihre Eignung zum Schweißen erhöhen. Diese Maßnahmen sind:
- Vorwärmen der Schweißstelle
- Vorwärmen des Werkstücks
- Veränderung der sogenannten Abkühlgeschwindigkeit beim Schweißen
- vorhergehendes Spannungsarmglühen
Kohlenstoffäquivalent
Nicht nur der Kohlenstoffgehalt sondern gegebenenfalls auch andere Legierungsbestandteile können Eigenspannungen im Werkstück beim Schweißen verursachen. Da eine Berücksichtigung im Einzelnen kompliziert ist, verwendet man das sogenannte Kohlenstoffäquivalent. Es gibt an, in welchem Maß sich Legierungsbestandteile die Eignung zum Schweißen beeinflussen.